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Lackfarben für Innen und Außen – Anwendung, Tipps & Produkte im Überblick

2025-09-01 16:40:00 / Ratgeber / Kommentare 0

Lackieren klingt simpel – bis die Fragen kommen: Welcher Lack hält wirklich auf meinem Untergrund? Geht Acryllack auf den alten Kunstharz? Brauche ich eine Grundierung, und wenn ja, welche? Dieser Ratgeber nimmt dir die Unsicherheit ab und führt dich in wenigen Schritten zum passenden System für innen und außen.

Grundlagen der Lackfarbe

Was genau macht Lack aus?

Lack ist ein deckender oder transparenter Beschichtungsstoff, der nach dem Trocknen einen geschlossenen, harten und glatten Film bildet. Dieser Film schützt die Oberfläche vor Abrieb, Feuchtigkeit und vielen Reinigungsmitteln. Optisch erscheint ein Lack bei richtiger Verarbeitung gleichmäßig und hochwertig. 

Nach vollständiger Aushärtung (je nach Produkt einige Tage bis Wochen) genügt zur Pflege in der Regel ein weiches, leicht angefeuchtetes Tuch und ein milder Reiniger. Keine Scheuerschwämme oder stark alkalischen Mittel verwenden – sie können den Lackfilm angreifen.

Unterschied zu Lasur:

Lasuren sind durchscheinend bis semitransparent und betonen die Holzmaserung. Je nach System dringen sie in das Holz ein und bilden dünne (Dünnschicht) bis dickere (Dickschicht) Filme.

Im Außenbereich verwittern Lasuren eher schichtweise (statt abzublättern) und lassen sich einfach auffrischen.

Pigmentierte Lasuren bieten zudem besseren UV-Schutz. Lacke dagegen sind deckend bis hochdeckend und bilden einen geschlossenen Schutzfilm – ideal, wenn eine einheitliche Optik und hohe mechanische Belastbarkeit gefragt sind.

Aufbau von Lacken

Der Lack erhält seine Eigenschaften durch Bindemittel, Pigmente, Wasser oder Lösemittel sowie Additive. Jedes dieser Bestandteile hat eine bestimmte Aufgabe, die wir dir im Folgenden erklären.

Lack vs. Farbe: Welcher Begriff passt wann?

Das Wort „Farbe“ ist ein Oberbegriff, der alle Arten davon zusammenfasst. Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um ein Anstrichmittel, unabhängig vom Einsatzbereich.

Der Begriff „Lack“ hingegen beschreibt eine bestimmte Farbe, die sich durch einen höheren Bindemittelanteil auszeichnet. Er bildet nach dem Trocknen einen geschlossenen, harten, glatten Film mit guter mechanischer und chemischer Beständigkeit.

Lackarten-Eigenschaften, Vorteile & Nachteile

ES gibt natürlich für jede Anforderung einen Lack und du kannst dir für jeden Untergrun den passenden LAck mit den entsprechenden anforderungen heraussuchen. 

Alternativ kannst du dich auch auf einen Multilack oder einen Haftprimer velassen. Ein Multilack wie der PROFITEC Multilack seidenmatt LH P321 (Lösemittelhaltig) oder PROFITEC Multilack WB P327 (Wasserbasiert) lassen sich hervorragend für Eisen, Stahl, NE-Metalle, Hart-PVC, Holz usw. einsetzten. Somit musst du deine Suche nach dem richtigen Lack keiner großen Zeit opfern. 

Ein Haftprimer wie der Capacryl Haftprimer sorgt dafür das Acryl­lacke oder Alkyd­harzlacke so gut wie auf jeden Untergrund haften können. 

Acryllack eignet sich für den Innenbereiche und Gegenstände wie Kindermöbel, Türen und Holz. Er trocknet schnell (1–2 Stunden oberflächentrocken), lässt sich leicht und geruchsarm verarbeiten und haftet gut auf Holz sowie auf grundiertem Kunststoff. Die VOC-Belastung ist gering.

Nachteil: nicht für starke Belastung oder den dauerhaften Außenbereich geeignet.

Kunstharzlack passt für Möbel, Türen und Fenster im Innen- und Außenbereich. Die Trocknung ist mittel (ca. 6–8 Stunden oberflächentrocken); die Verarbeitung ist etwas aufwendiger und geruchsintensiv. Die Haftung ist exzellent und die Oberfläche robust, jedoch mit höherer VOC-Belastung.

Nachteil: Er braucht länger zum Trocknen und lässt sich nicht mit Acryllack überstreichen.

Alkydharzlack wird auf Metall, Holz im Außenbereich und Heizkörpern eingesetzt. Er trocknet langsam (8–24 Stunden), fließt gut und ist einfach zu verarbeiten. Die Haftung ist sehr hoch, die Oberfläche stoß- und wasserfest. Wegen dem VOC ist Lüften wichtig; bei Lichtmangel kann er vergilben.

2K-Lack ist für Böden, Maschinen und stark beanspruchte Flächen gedacht. Er trocknet nach dem Anmischen schnell, die Verarbeitung ist anspruchsvoll und eher professionell. Die Beschichtung ist extrem widerstandsfähig. Aufgrund des Härters sind Schutzmaßnahmen nötig; Dosierung und Verarbeitung müssen exakt stimmen.

PU-Lack eignet sich für Möbel, Küchenfronten und Türen. Er trocknet zügig (2–4 Stunden), ist einfach zu verarbeiten und liefert eine kratzfeste, chemikalienbeständige Oberfläche. Er gilt als relativ unbedenklich, ist jedoch etwas teurer als Acryl- oder Kunstharzlack.

Hitzebeständiger Lack wird für Heizkörper, Kaminverkleidungen und Grillgeräte genutzt. Die Trocknungszeit variiert je nach Produkt; Auftrag meist per Spray oder Pinsel. Er haftet nur zuverlässig auf metallischen Untergründen und die Umwelt-/Gesundheitsaspekte hängen vom Lösungsmittel ab. Für Holz oder Kunststoff ist er nicht geeignet.

Klarlack schützt Farblacke und Holzoberflächen wie Möbel, Treppen und Dekoration. Die Trocknung ist dauert im Vergleich etwas länger und die Verarbeitung ist leicht. Es gibt Varianten mit niedrigen VOC-Werten. Lösemittelhaltige Produkte können mit der Zeit vergilben.

Vorbereitung vor dem Lackieren

Untergrund prüfen: Holz, Metall, Kunststoff

Jeglicher Untergrund sollte vor dem Anstrich tragfähig, sauber und trocken sein. Achte dabei besonders darauf, trennende Substanzen wie Fett, Wachs, Silikon und Harz durch eine gründliche Reinigung oder durch Anlaugen zu entfernen.

Nicht tragfähige Anstriche müssen abgeschliffen oder abgebeizt werden. Du erkennst nicht tragfähige Anstriche daran, dass sie abblättern oder sich von der Oberfläche abheben.

Tragfähige Anstriche müssen für eine bessere Haftung angeschliffen werden. Schadstellen sollten mit der passenden Spachtelmasse ausgeglichen werden.

Lack entfernen – Methoden & Hausmittel

Abschleifen

Eine klassische, aber aufwendige Methode. Mit Schleifgerät geht es bei großen Flächen schneller. Man beginnt mit grobem Schleifpapier und arbeitet sich zu feinerem vor. Da viel Staub entsteht, unbedingt gut lüften.

Abbeizen

Chemisch wirksam gegen Acryl- und Kunstharzlacke. Das Mittel wird mit einem Pinsel aufgetragen, nach der Einwirkzeit mit Wasser und Spachtel entfernt. Vorab so viel Lack wie möglich mechanisch abtragen, damit das Abbeizmittel schneller wirkt und weniger klebrige Masse entsteht.

Heißluft

Der Lack wird mit einer Heißluftpistole erhitzt, bis Blasen entstehen, und anschließend mit einem Spachtel entfernt. Geeignet für robuste Untergründe. Achtung: Es können giftige Dämpfe entstehen – daher Lüften sowie Schutzkleidung tragen.

Backpulver & Wasser

Eine Paste aus Backpulver und Wasser wird aufgetragen und mit einem Schwamm oder Tuch abgerieben. Diese Methode eignet sich vor allem für kleinere Flächen.

Alkohol (Ethanol)

Ein mit Alkohol getränktes Tuch wird genutzt, um Lackschichten abzureiben. Auch dies ist vor allem für kleinere Oberflächen geeignet.

Schleifen und Entfetten

Für einen dauerhaft haftenden Lackaufbau gilt: erst entfetten/reinigen, dann (an)schleifen, anschließend staubfrei machen. 
Auf Metallen und kritischen Untergründen (z. B. Zink, Aluminium, Hart-PVC, Fliesen) wird die Fläche mit geeignetem Entfetter gereinigt und mit Schleifvlies matt angeschliffen

Tragfähige Altanstriche werden angeschliffen und gereinigt, nicht tragfähige vollständig entfernt. 

Bei Holz sorgt ein Vorschliff mit K120–150 für einen gleichmäßigen, tragfähigen Untergrund; tragfähige Altanstriche werden typischerweise mit K120 mattiert. Zwischen Beschichtungen verbessert ein Zwischenschliff mit K240 Verlauf und Haftung der Folgeschicht – den Schleifstaub anschließend vollständig entfernen. 

Es ist wichtig, den Schleifstaub später gründlich zu entfernen, da er sonst zu einem ungleichmäßigen Ergebnis führen kann. Verwendest du ein Schleifgerät, nutze am besten eines mit Absaugung.

Du kannst auch einen Abstäuber oder ein Tuch verwenden. Achte darauf, dass jeglicher Staub vor dem Anstreichen entfernt ist.
Auch spezielle Staubbindetücher lassen sich hier super verwenden, wie die mako Staubbindetücher

Innenräume sollten während der Arbeiten und in den ersten Tagen danach gut gelüftet werden und möglichst ein missionsarmes Produkt eingesetzt werden– das schont Raumluft und Gesundheit. 

Grundierung: Wann sie nötig ist und wann nicht

Eine Grundierung sorgt dafür, dass der spätere Anstrich gut haftet und gleichmäßig aussieht. Doch nicht jede Fläche braucht zwingend eine Grundierung.

Wann ist eine Grundierung sinnvoll oder nötig?

  • Auf rohen Untergründen wie Holz, Metall oder Putz – sie bereitet die Fläche vor und verhindert Fleckenbildung.
  • Bei stark saugenden oder sandenden Untergründen, z. B. unbehandeltem Gips oder Beton.
  • Wenn du von dunkel auf hell streichst, kann eine pigmentierte Grundierung den Farbauftrag erleichtern.
  • Bei problematischen Flächen, etwa mit Nikotin-, Wasser- oder Fettflecken, empfiehlt sich eine isolierende Grundierung.

Wann kannst du auf Grundierung verzichten?

  • Wenn der Untergrund sauber, trocken und tragfähig ist.
  • Bei Renovierungsanstrichen auf alter, intakter Farbe (z. B. Dispersionsfarbe oder Lack), vorausgesetzt, du schleifst leicht an und reinigst gründlich.
  • Bei speziellen 2-in-1-Produkten, die Grundierung und Deckfarbe kombinieren.

Lies immer die Hinweise auf dem Produktetikett – viele Farben geben selbst an, ob eine Grundierung notwendig ist.

Wer auf einem Kritischen Untergrund wie  Eisen, Stahl, Zink, Aluminium, Kupfer, Holz oder Kunsstoffen arbeiten will, e,phielt sich der PROFITEC Allgrund LH P305. Er bietet nicht nur Haft, sondern auch Korissionsschutz. 

Lack überstreichen ohne Schleifen – geht das?

Kurz gesagt: Ja, aber nicht immer. Es gibt inzwischen spezielle Lacke und Haftgrundierungen, mit denen du alte Lackflächen auch ohne Anschleifen überstreichen kannst. Aber es kommt auf den Zustand und die Art des alten Lacks an.

Wann ist Überstreichen ohne Schleifen möglich?

  • Wenn der vorhandene Lack nicht glänzt, gut haftet und nicht rissig oder abgeblättert ist.
  • Mit speziellen Haftvermittlern oder Allgrund-Produkten, die für den direkten Auftrag auf alten Lacken entwickelt wurden.
  • Bei kleineren Reparaturen oder optischen Korrekturen, wo kein vollflächiger Haftgrund nötig ist.

Unsere Empfehlung: Der Aufwand und das Geld sind es nicht wert, wenn der Lack sich nicht lange hält und ohne den Anschliff und Zwischenschliff blättert ein Lack sehr schnell wieder ab. Der kleine extra Aufwand des Schleifens macht also einen großen Unterschied und sollte nicht übersprungen werden. 

Anwendung & Technik

Ob streichen, rollen oder sprühen – die richtige Technik entscheidet über das Ergebnis. Mit dem passenden Werkzeug und etwas Know-how gelingt dir ein sauberer, gleichmäßiger Lackauftrag auf nahezu jeder Oberfläche.

Lackieren mit Pinsel, Rolle oder Sprühgerät?

Bevor mit dem Lackieren begonnen wird, sollte die Farbe immer gründlich mit einem Rührstab oder einer Mischvorrichtung verrührt werden.
Denn selbst wenn die Dose kürzlich geschüttelt wurde, setzen sich die Pigmente bei Lagerung wieder ab – nur durch sorgfältiges Rühren lassen sich Farbpigmente und Bindemittel gleichmäßig wieder verteilen, was zu einem einheitlichen Farbton und glattem Auftrag führt.

Bei der Bindung mit einem Stück Holz oder Rührstab empfiehlt es sich, bis zum Boden zu rühren und dabei auch die Ränder der Dose mit einzubeziehen.

Für feine Arbeiten, etwa an Ecken, Kanten oder kleinen Objekten, ist der Pinsel das Mittel der Wahl. Mit ihm lässt sich äußerst präzise und kontrolliert arbeiten – auch in schwer erreichbaren Bereichen. Für ein optimales Ergebnis sollte ein hochwertiger Pinsel mit dichten Borsten verwendet werden wie der mako Lack-Flachpinsel, PREMIUM

Roller hingegen punkten bei der Bearbeitung großer, glatter Flächen, wie Wänden, Türen oder Möbelstücken. Sie ermöglichen eine schnelle und gleichmäßige Farbverteilung. Dennoch sind sie weniger geeignet für Details, Ecken oder Kanten – zudem kann bei zu hohem Druck Blasenbildung auftreten.

Spritzgeräte bieten eine sehr gleichmäßige und schnelle Beschichtung – besonders vorteilhaft bei unregelmäßigen Oberflächen oder schwer zugänglichen Stellen. Sie erfordern allerdings eine sorgfältige Vorbereitung, inklusive gründlicher Abdeckung des Umfelds, und Übung für einen gleichmäßigen Auftrag.

Lack richtig auftragen

Das Auftragen von Lack ist keine schwere Arbeit – am wichtigsten ist, dass du in mehreren dünnen Schichten arbeitest und nicht in einer dicken!

Beginne mit einer dünn aufgetragenen ersten Schicht. Starte dabei an den schwer zugänglichen Stellen und streiche anschließend die gesamte Fläche. Danach lässt du die Fläche antrocknen und schleifst sie je nach Bedarf noch einmal leicht an.

Entferne den entstandenen Schleifstaub gründlich und trage anschließend eine weitere Schicht auf.

Falls nötig, kannst du noch eine dritte Schicht auftragen – in den meisten Fällen ist die Arbeit damit jedoch bereits abgeschlossen.

Beziehe dich hierbei immer auf die Angaben des Herstellers! Angenommen, du verwendest den PROFITEC Multilack seidenmatt LH P321 - Dieser lässt sich für fast alle Arten von Untergründen verwenden und benötigt nur zwei Anstriche, die dank der kurzen Trockenzeit noch am selben Tag erfolgen können.

So vermeidest du Fehler beim Lackieren

Lackfehler lassen sich sowohl im ausgehärteten Lack als auch während des Lackierens beseitigen. In einer ausgehärteten Lackschicht musst du nichts weiter tun als die Fehlerstellen abzuschleifen und sie anschließend in einer dünnen Schicht neu zu überstreichen.

Blasen/Bläschen
Entstehen häufig durch eingeschlossene Feuchtigkeit, Schmutz oder zu dicke Schichten. Warte, bis der Lack hart ist, schleife die Blasen bis in den fehlerfreien Film aus, entstaube, entfette und lackiere dünn neu. Auf offenporigem Holz gilt: besser trocken reinigen statt mit viel Wasser – so vermeidest du den Effekt beim nächsten Anlauf.
Orangenhaut
Erkennst du an der genoppten Struktur. Ist sie nur leicht, reicht meist ein planender Zwischenschliff (z. B. P800–P1000) mit anschließendem Polieren oder einer dünnen Decklacklage; bei starkem Orangenhauteffekt hilft nur: vollständig glattschleifen und neu lackieren. Achte beim Sprühen auf korrekten Abstand, ausreichend Materialfluss und passende Viskosität, sonst kehrt der Fehler zurück.
Läufer/Nasen
Entstehen durch zu viel Material oder zu langsame Bewegung. Lass den Lack erst aushärten, stoße den Wulst dann vorsichtig mit einer Lackierklinge ab, schleife die Stelle eben und lackiere in zwei bis drei dünnen, verlaufssicheren Gängen nach. 
Kräuseln/Runzeln
(„Hochziehen“) passiert, wenn frische Lösemittel eine noch nicht ausgehärtete Schicht anlösen. Hier hilft leider kein Polieren: bis auf tragfähigen Untergrund durchschleifen, korrekt trocknen lassen und den Lackaufbau neu beginnen – mit Beachtung der Überarbeitungsintervalle.
Krater/Fischaugen
Weisen fast immer auf Silikon, Öl oder andere Trennmittel hin. Die betroffene Fläche muss vollständig abgetragen, gründlich entfettet und neu lackiert werden; Additive gegen Silikon dürfen nur nach Herstellerangabe eingesetzt werden. Sauberkeit der Umgebung und Werkzeuge ist hier entscheidend.

Holz lackieren mit glatter Oberfläche – so klappt’s

Für spiegelglatte Ergebnisse zählt der Aufbau zwischen den Schichten. Setze auf einen füllenden Vorlack bzw. Spritzfüller und schleife nach dem Trocknen sehr fein (P240–P320), bis die Fläche absolut eben ist.

Bei Eiche und anderen inhaltsstoffreichen Hölzern verhindert ein isolierender Primer Verfärbungen.

Verwende kurzflorige Mikrofaserrollen oder feinporige Schaumrollen, lege Kanten mit dem Pinsel vor und arbeite Bahn an Bahn „nass in nass“, ohne Druck. Lack ggf. minimal nach Herstellerangabe verdünnen – das verbessert den Verlauf und reduziert Orangenhaut.

Nach der ersten Lackschicht erneut fein anschleifen, gründlich entstauben und die Schlusslage zügig, satt und gleichmäßig auftragen. Staubarme Umgebung und moderate Temperaturen sichern ein ansatzfreies, glattes Finish. 

Was du nach der Lackierung beachten solltest

Für jeden, der sich hochwertiges Werkzeug zugelegt hat, ist der folgende Text sehr interessant. Damit sich der Kauf auch lohnt, wollen wir das Werkzeug so lange wie möglich nutzen können, wofür wir einige Infos zum besseren Verständnis geben möchten.

Beim wasserbasierten Lack streichst du überschüssigen Lack zuerst auf alter Zeitung oder einem Stück Karton ab. Danach spülst du die Borsten in lauwarmem Wasser gründlich aus und arbeitest etwas Spülmittel oder Seife ein, bis keine Farbreste mehr herauskommen. Anschließend noch einmal mit klarem Wasser durchspülen, überschüssiges Wasser vorsichtig ausdrücken und den Pinsel zum Trocknen aufhängen – so behält er seine Form.

Bei lösemittelbasiertem Lack entfernst du ebenfalls zuerst den Überschuss auf Papier. Tauche den Pinsel anschließend in Terpentinersatz oder eine passende Verdünnung und bewege ihn im Behälter, damit sich die Farbreste lösen. Hartnäckige Rückstände lässt du im Lösungsmittel einweichen, danach spülst du den Pinsel erneut mit dem geeigneten Lösungsmittel aus. Zum Abschluss wäschst du ihn mit Wasser und Seife nach, drückst das Wasser aus und hängst ihn zum Trocknen auf.

Am besten reinigst du Pinsel immer direkt nach dem Gebrauch. Für besonders fest sitzende Farbreste hilft ein spezieller Pinselreiniger. Beim Arbeiten mit Lösungsmitteln solltest du Schutzhandschuhe tragen und einen ausreichend großen, standfesten Behälter verwenden, in dem der Pinsel vollständig eintauchen kann. So bleiben deine Werkzeuge lange fit – und der nächste Anstrich gelingt wie beim ersten Gebrauch.

Kompatibilität & Problemfälle

Altbeschichtungen kannst du, wie bereits erwähnt, zuverlässig überlackieren, wenn sie tragfähig und vollständig durchgetrocknet sind. Reinige gründlich, rauhe die Fläche an (Zwischenschliff), entstaube und setze bei schwierigen Untergründen einen passenden Haftgrund ein – so bekommt die neue Schicht sicheren Halt.

Systemwechsel: Acryl ↔ Kunstharz/Alkyd sicher überlackieren

Acryl (wasserbasiert) und Kunstharz/Alkyd (lösemittelhaltig) lassen sich grundsätzlich gegenseitig überarbeiten. Entscheidend sind Trocknung des Altanstrichs, sorgfältiger Anschliff und bei Bedarf eine geeignete Grundierung; dann haften beide Systeme zuverlässig übereinander.

Problemuntergründe: Kunststoff & unbekannte Altanstriche

Heikle Substrate wie glatte Kunststoffe benötigen einen Kunststoff-Haftvermittler bzw. Spezialprimer, erst danach folgt Füller/Decklack. Bei unbekannten oder „glatten“ Altanstrichen hilft ein universeller Haftgrund („Allgrund“), um die Haftung zu sichern.

Innenraum-Falle: Vergilbungsneigung bei Alkydharzlacken

Für Innenräume wichtig: Alkydharzlacke können in lichtarmen Bereichen sichtbar vergilben. Wer weiße oder helle Flächen dauerhaft farbstabil halten möchte, fährt innen meist besser mit Acryl/PU-Systemen.

Lack auf Lack-wann ist überlackieren möglich?

Überlackieren klappt, wenn der Altanstrich tragfähig, sauber und mattiert ist. Fläche waschen, entfetten, Klebebandtest machen und gleichmäßig anschleifen.

Bei 2K/PU möglichst im System bleiben oder mit geeignetem Primer arbeiten, da starke Lösemittel 1K-Filme anlösen können.

Nicht überlackieren, wenn der Altanstrich abblättert, kreidet, weich/klebend ist, Silikon/Wachs verunreinigt oder es sich um alte, noch „fettende“ Ölfarben handelt (schmieriger Film). In diesen Fällen: lockere Schichten vollständig entfernen, gründlich entfetten und bis auf tragfähigen Untergrund schleifen; erst dann mit Haft-/Sperrgrund neu aufbauen.

Umwelt & Gesundheit

VOC in Lacken
VOC („Volatile Organic Compounds“) sind flüchtige organische Verbindungen, die in vielen Lacken als Lösemittel eingesetzt werden: Sie lösen Harze und Pigmente, stellen Viskosität und Benetzung ein und ermöglichen so einen gleichmäßigen Auftrag. Beim Trocknen verdunsten sie und gelangen in die Luft, wo sie zu einem Luftqualitäts-Problem werden.

Was bedeutet das für die Auswahl?
Wer Emissionen senken will, liegt mit wasserbasierten Systemen oft richtig – sie benötigen deutlich weniger organische Lösemittel als klassische, lösemittelbasierte Lacke. Zusätzlich gibt es High-Solids (hoher Festkörperanteil, weniger VOC) und Pulverlacke (lösemittelfrei), die je nach Anwendung praktisch keine VOC emittieren. Achte beim Kauf auf die VOC-Angaben auf dem Etikett

Alte Farben & Lacke entsorgen-so geht´s richtig

Flüssige Farbreste gehören niemals in Toilette, Waschbecken oder Gully. Sie können Kläranlagenprozesse stören und Gewässer belasten – deshalb müssen sie getrennt gesammelt und fachgerecht entsorgt werden. 

Alle nicht ausgehärteten Farben und Lacke – insbesondere lösemittelhaltige Produkte – gelten als Sonderabfall. Bringe sie zur Schadstoffsammelstelle bzw. zum Wertstoffhof deiner Kommune. Mischreste unbekannter Zusammensetzung gehören ebenfalls dorthin. 

Vollständig eingetrocknete Dispersionsfarben bzw. wasserbasierte Lacke/Acryllacke dürfen in der Regel in den Restmüll. Flüssigreste vorher an der Luft aushärten lassen (außer Reichweite von Kindern/Tieren). 

Lösemittelhaltige Lacke: Diese gehören – ob flüssig oder als Reste – zur Schadstoffsammlung. Sie sind nicht für den Hausmüll geeignet. 

Leere Eimer & Dosen: Sind Behälter restentleert und tropffrei, dürfen sie als Verpackung in den Gelben Sack / die Gelbe Tonne. Enthalten sie noch größere getrocknete Reste, gehören sie in den Restmüll; bei flüssigen Resten bitte komplett zur Schadstoffsammlung abgeben. 

Hinweis: Regionale Abfallrichtlinien können leicht variieren. Im Zweifel an die örtliche Abfallberatung oder den Wertstoffhof wenden – dort erhältst du eine verbindliche Auskunft für deinen Wohnort.

Farbenfachhandel vs. Baumarkt - wo kaufen?

Wer präzise Ergebnisse und langlebige Oberflächen anstrebt, ist im Farbenfachhandel bestens aufgehoben. Hier bekommst du hochwertige, professionelle Produkte und vor allem eine individuelle Beratung durch echte Experten – ideal, wenn Untergründe heikel sind, Farben exakt gemischt werden müssen oder spezielle Lösungen gefragt sind. Der Qualitätsanspruch ist insgesamt höher; selbst bei Materialien zeigt sich das, zum Beispiel bei Innentüren mit Röhrenspaneinlagen statt einfacher Papierwaben. Nachteil: Für einfache Projekte kann das Preisniveau höher sein und Sonderaktionen sind seltener.

Der Baumarkt punktet dagegen mit großer Auswahl zu moderaten Preisen und guter Erreichbarkeit – perfekt für kleinere Renovierungen und gelegentliche DIY-Aufgaben. Für Standardarbeiten findest du hier schnell, was du brauchst. Die Kehrseite: Die Beratung ist meist weniger tiefgehend, das Sortiment stärker auf das Massengeschäft ausgerichtet und qualitativ nicht immer auf Fachhandelsniveau.

Farbauswahl & Kaufcheck

Bevor du lackierst, entscheide zuerst über den Glanzgrad – matt, seidenmatt oder glänzend. Matt kaschiert kleine Unregelmäßigkeiten und wirkt zurückhaltend, seidenmatt ist die vielseitige Allround-Optik für Möbel und Türen, glänzend betont Kanten und ist besonders pflegeleicht. So triffst du die Optik bewusst, statt sie dem Zufall zu überlassen.

Bei der Farbwahl helfen dir RAL-Töne und Weißtöne. RAL sichert reproduzierbare Farben über Produkte hinweg; bei Weiß lohnt sich der Blick auf Nuancen und Glanzgrad, denn „Weiß“ wirkt je nach Umgebung warm oder kühl. Wenn du es exakt treffen willst, lass den Lack mischen – im Fachhandel oder online erhältst du Wunschton und Chargenkonstanz.

Beim Kaufcheck lies die Produktbeschreibung gezielt: Unter Eignung muss klarstehen, für welche Untergründe und Einsatzorte (innen/außen) der Lack vorgesehen ist. Trocknung gibt Auskunft über staubtrocken, überstreichbar und durchgehärtet – wichtig für Schichtaufbau und Pausen. Unter Werkzeug findest du Hinweise, ob der Lack für Pinsel, Rolle oder Sprühgerät optimiert ist und welche Verdünnung/Ergiebigkeit empfohlen wird. Online hilft dir zudem die Rubrik „Worauf bei Produktbeschreibungen achten?“, damit du schnell die passenden Datenpunkte findest.

Praxis-Tipps aus dem Malerfachgeschäft

Zur Lackauswahl lässt sich aus unserer Praxiserfahrung eines sagen: Unser Go-to ist der Profitec Multilack. Warum? Da sich dieser Lack auf nahezu jedem Untergrund zuverlässig hält, ist es nicht nötig, lange nach einem speziellen Produkt zu suchen. Gleichzeitig bietet er alle wichtigen Eigenschaften, während spezielle Lacke oft nur einzelne dieser Merkmale abdecken.

Tipps zur Technik: Überspringe auf keinen Fall das Schleifen. Ja, es ist vielleicht etwas mehr Aufwand, aber es lohnt sich.

Wenn du auf Holz arbeitest und unsicher bist, ob es geölt, gewachst oder lasiert wurde, verwende besser eine Grundierung. Auf Holz ist es nämlich manchmal schwer zu erkennen, welches Mittel zuvor eingesetzt wurde.

Q&A

Acryllack ist ein wasserbasierter Lack, der auf Acrylharzen als Bindemittel basiert. Er ist geruchsarm, umweltfreundlicher und schnell trocknend. Acryllack eignet sich für viele Untergründe wie Holz, Metall, Kunststoff, Gips und selbst Stoff – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.

Lack lässt sich durch Abbeizen, Abschleifen oder Spachteltechnik entfernen. Bei Holz oder Fliesen hilft auch Leinöl, das aufgelegt und nach etwa einer Minute angesetzt wird, um den Lack zu lösen. Bei robusteren Oberflächen greift man auf Schleifen, Spachtel, Abbeizer oder auch Heißluft zurück – und schützt sich dabei (Schutzbrille, Maske).

Acryllack ist wasserbasiert, geruchsarm, trocknet schnell, ist elastisch und umweltfreundlich. Er eignet sich gut für Innenräume und einfache Anwendungen.

Kunstharzlack (auch Alkydharzlack genannt) ist lösemittelbasiert, riecht stärker, trocknet langsamer und ist robuster. Er liefert oft eine robustere, stoßfeste Oberfläche, eignet sich aber weniger gut für stark frequentierte bzw. super-glänzende Anwendungen.

Grundsätzlich ja – wenn der Altanstrich fest, sauber und mattiert ist. Am besten vorher anschleifen, um Haftzugang zu schaffen. Bei Überschreitung der empfohlenen Überarbeitungszeit (z. B. „nass-in-nass“) ist ein Zwischenschliff erforderlich. Andernfalls drohen Kräuseln, Ablösen oder schlechte Haftung.

  • Flüssige Lacke gilt als Sondermüll – ab zur Schadstoffsammelstelle oder Wertstoffhof.
  • Vollständig eingetrocknete Dispersionsfarben (wasserbasiert) dürfen in den Hausmüll.
  • Lösemittelhaltige/Alt‑Lacke müssen ebenfalls über Sondermüll entsorgt werden.
  • Für restentleerte Behälter empfiehlt sich der Gelbe Sack; wenn Reste vorhanden, bleibt nur die Schadstoffsammlung.

Das Kräuseln (Runzeln) passiert, wenn frische Lösemittel in eine noch nicht durchgetrocknete Schicht eindringen und die chemische Vernetzung zerstören. Als Folge quillt die Schicht auf. Lösung: bis auf den festen Untergrund abschleifen, trocken lassen und neu aufbauen.

Bläschen entstehen häufig durch Luft, Feuchtigkeit oder Schmutzpartikel, die sich in der Nasslack-Auftragsschicht einschließen. Vorbeugen geht mit sauberem Untergrund, guter Walze und hochwertigem Lack. Bei vorhandenen Bläschen: schleifen, entfetten, grundieren und nochmal im dünnen, gleichmäßigen Zug überarbeiten.

Fazit

Lack ist nicht gleich Lack – das perfekte Produkt hängt immer vom jeweiligen Projekt und Untergrund ab. Wer sich die Zeit für eine gute Vorbereitung nimmt und das nötige Wissen mitbringt, erzielt Ergebnisse, die nicht nur schön aussehen, sondern auch lange halten. Und ja: Lackieren ohne Schleifen ist in manchen Fällen tatsächlich möglich – vorausgesetzt, du setzt auf die richtigen Produkte und Grundierungen. Mit dem passenden System und etwas Know-how steht deinem nächsten Anstrich also nichts im Weg.

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