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Richtig Tapezieren – Profi-Anleitung für Anfänger und Heimwerker

2025-10-02 16:30:00 / Ratgeber / Kommentare 0

Ob man eine einfache Grundlage für seinen Raum schaffen oder den Minimalismus blass aussehen lassen will – die Tapete ist ein zeitloser Favorit für die Raumgestaltung.
Neben einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Tapezieren zeigen wir dir, wie du eine Tapete richtig einsetzt und was ihre Stärken sind.

Grundlagen

Besonders jetzt im Herbst, wenn wir uns wieder darauf einstellen, die meiste Zeit im Haus zu verbringen, tut eine Renovierung richtig gut, um es sich so gemütlich wie möglich zu machen.

Deswegen helfen wir dir mit einem weiteren Beitrag, wie du dein Haus schöner gestalten kannst. Diesmal dreht sich alles ums Tapezieren!

Fangen wir mit den Grundlagen an 😉

Tapetenarten im Überblick

Bei der Wahl einer Tapete kann man sich zwischen Vlies-, Papier-, Raufaser-, Struktur- und Fototapete entscheiden.

Die Vlies- und Papiertapete sollte man im direkten Vergleich betrachten.
Die Vliestapete ist für Heimwerker oder Anfänger die beliebtere Wahl fürs einfache Renovieren; eine Papiertapete wird, wenn überhaupt, nur aus einem bestimmten Grund gewählt. Grund dafür ist, dass die Vliestapete einfacher und schneller zu verarbeiten ist und sich später auch leichter wieder ablösen lässt.
Eine Papiertapete hat dagegen den Vorteil das Sie billiger ist.

Für die, die es genau wissen wollen hier eine genaue Bescheibung der beiden Tragmaterialien: 

Eine Papiertapete wird mit Kleister bestrichen, wodurch sich die Fasern vollsaugen und die Tapete sich ausdehnt. Das Resultat ist, dass sich die Tapete richtig an die Wand ansaugt.

Genau das sorgt allerdings auch dafür, dass sie später nur sehr schwer wieder abzuziehen ist, wobei meist die untere Schicht an der Wand kleben bleibt. Hierbei ist es dann wichtig, die Tapete wieder einweichen zu lassen.

Da die Tapete aufquillt, zieht sie sich nach dem Trocknen auch wieder zusammen, was bei der Verklebung zu Lücken zwischen den Bahnen führen kann.

Des Weiteren ist sie während des Tapezierens sehr sorgfältig zu behandeln, denn sie reißt sehr schnell ein. Jeder, der schon einmal eine Papiertapete tapeziert hat, weiß, wie nervig das werden kann. 😅

Vliestapete hat eine Trägerschicht aus Zellulose- und Polyesterfasern (Vlies). Sie ist dimensionsstabi-was bedeutet das sie sich kaum verzieht  und lässt sich direkt in die Kleisterspur an der Wand einlegen (Wandklebetechnik).
Sie benötigt keine Weichzeit und birgt weniger, bis keine Rissgefahr.

Strukturtapeten haben – wie der Name sagt – keine glatte Oberfläche, sondern eine geprägte oder reliefartige Struktur, die sicht- und fühlbar ist. Diese Struktur liegt in der oberen Schicht der Tapete und erzeugt bei manchen Strukturtapeten je nach Lichtfall plastische Effekte.

Davon zu unterscheiden ist die Raufasertapete. Sie besteht aus mehreren Schichten, zwischen denen Holzfasern eingestreut sind – dadurch entsteht die typische körnige Textur. Raufaser ist in der Regel überstreichbar (häufig mehrmals, je nach Qualität), wirkt natürlich-matt und ist eine vielseitige Basis für farbige Anstriche.

Eine Fototapete ist eine großformatige Wandtapete mit einem durchgängigen, hochauflösenden Motiv (z. B. Natur, Stadt, Grafik), das eine komplette Wand wie ein Bild inszeniert. Entscheidend sind das nahtgenaue Zusammenspiel mehrerer Bahnen und die druckfeste Oberfläche, damit Farben, Schärfe und Tiefenwirkung wirken.

Abgesehen von den dekorativen Tapeten gibt es noch das Malervlies, auch Renoviervlies genannt. Dieses ist schlicht und soll dabei helfen, kritische Untergründe für einen Anstrich oder sonstige dekorative Beschichtungen vorzubereiten. Als Untergrund soll es kleine Risse und Unebenheiten überbrücken.

Tapezieren oder Streichen? Entscheidungshilfe

Wann eignet es sich, eine Tapete zu wählen?

Eine Tapete ist mieterfreundlich und bietet eine große Gestaltungsvielfalt! Wer in seiner Mietwohnung keine langweiligen weißen Wände behalten möchte, hat mit Tapeten eine riesige Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten, ohne sich allzu viele Gedanken darüber machen zu müssen.
Beim Streichen ist gestallterisch etwas eingeschrenkt. Willst du zum Beispiel unbedingt dunkle Wände und entscheidest dich, diese zu streichen, wird das spätere Überstreichen problematisch.Denn das Überstreichen verbraucht nicht nur viel Farbe und damit Geld, sondern verschlechtert mit jedem Anstrich auch den Zustand der Wand. 

Dazu kommt: Mit jeder zusätzlichen Farbschicht wird die Wandoberfläche stärker belastet, die Diffusionsfähigkeit nimmt ab und es können Risse oder Abblätterungen entstehen. Gerade bei Gipskarton oder älteren Putzwänden ist das langfristig problematisch.
Außerdem müssen die meisten Farbsysteme mit derselben Art von Farbe überstrichen werden, was die spätere Auswahlmöglichkeiten einschränkt.

Wann ist es Vorteilhaft zu streichen?

Streichen lohnt sich besonders, wenn die Wände glatt, tragfähig und sauber sind und man schnell sowie kostengünstig ein neues Raumgefühl schaffen möchte. Für einfarbige Flächen, Akzentwände oder kleine Ausbesserungen ist ein Anstrich praktisch, da er mit wenig Aufwand gelingt.

In beanspruchten Räumen wie Küche, Bad oder Flur punkten spezielle Farben, die feuchtigkeitsbeständig und scheuerfest sind.

Streichen ist natürlich auch viel einfacher beim Gestallten von Decken, Kanten, Schrägen Nischen etc. Das Tapezieren kann bei solchen Gegebenheiten sehr schwierig werden.

Raumwirkung: Muster, Rapport, Körnungen

Muster und Strukturen bestimmen entscheidend, wie ein Raum wahrgenommen wird.
Große, auffällige Muster oder kräftige Farben ziehen sofort den Blick auf sich und eignen sich ideal als Akzentwand, können kleine Räume jedoch schnell erdrückend wirken lassen. 
Feine Muster, dezente Körnungen oder sanfte Strukturen hingegen schaffen Ruhe und verleihen dem Raum optische Weite.

Der Rapport – also die regelmäßige Wiederholung des Musters – ist dabei entscheidend: Kleine Rapporte wirken lebendig und verspielt, große Rapporte eher repräsentativ und großzügig.

Strukturtapeten mit fühlbarer Körnung erzeugen zusätzlich eine haptische Dimension, die Licht unterschiedlich reflektiert und damit Tiefe verleiht.

Wer bewusst mit Muster, Rapport und Körnung arbeitet, kann Räume optisch vergrößern, verkleinern oder bestimmte Bereiche betonen – ganz ohne bauliche Veränderungen.

Planung & Vorbereitung

Kommen wir zur Umsetzung der Ideen in die technische Planung.

Damit das Endergebnis auch vernünftig hält und gut aussieht, musst du zunächst planen, wie genau du bei deiner eigenen Wand oder Decke vorgehen möchtest.

Raum ausmessen & Tapetenbedarf berechnen

Um den Tapetenbedarf auszurechnen, sollten wir ersteinmal unseren Raum ausmessen. 

Merke: Den Verschnitt solltest du immer mit einplanen. Besonders bei Mustertapeten empfiehlt es sich, etwas mehr einzuplanen.

Wer einen ganzen Raum tapezieren möchte, kann die Türen und Fenster einfach in die Fläche mit einberechnen. So ist der Verschnitt direkt in der Berechnung enthalten.

Diese Werte benötigst du für die Berechnung deines Tapetenbedarfs:

  • Die Raumhöhe
  • Den Raumumfang (alle Wandlängen zusammen)
  • Rollenbreite (die genormte Standardbreite beträgt 0,53 m)
  • Rollenlänge (die genormte Standardlänge beträgt 10 m)

So errechnest du deinen Tapetenbedarf: 

(Raumumfang : Rollenbreite) x Raumhöhe = Ergebnis 1
Ergebnis 1 : Rollenlänge = Benötigte Rollen

Beispielrechnung

Gegeben:

  • Raumhöhe: 2,5 m
  • Raumumfang (alle Wandlängen zusammen): 18 m
  • Rollenbreite: 0,53 m
  • Rollenlänge: 10 m

(18 : 0,53) x 2,5 = 84,91 m
84,91 : 10 = 8,49 m ≈ 9 Rollen

Darum solltest du nicht zu knapp kalkulieren:
Beim Einkauf der Tapeten spielt die Anfertigungsnummer eine Rolle. Sind diese nicht gleich, können sich Farben und Muster unterscheiden.

Kaufst du also deine Rollen ein und merkst während des Tapezierens, dass du nicht genug hast und noch welche nachkaufen willst, kann es sein, dass die Anfertigungsnummer der Tapete bereits nicht mehr verfügbar ist. In diesem Fall könnte es zu Unterschieden an der Wand kommen.

Kaufe deswegen von Anfang an genügend Rollen.

Untergrund prüfen & grundieren

Eine Grundierung sollte auf jeden Fall verwendet werden, wenn die Wand zu saugstark oder sandig ist. In diesem Fall wird der Kleister einerseits zu stark und andererseits unregelmäßig von der Wand aufgenommen – das Resultat: Die Tapete klebt nicht überall gleichmäßig.

Eine Grundierung reguliert die Saugfähigkeit, indem sie die Poren füllt. Anschließend wird der Kleister gleichmäßig aufgenommen und die Tapete hat einen festen Halt.

Aber wann ist eine Wand saugstark? Das kannst du ganz einfach testen, indem du die Wand mit einem Schwamm etwas befeuchtest. Zieht das Wasser schnell ein und läuft nicht vollständig herunter, ist der Untergrund Saugstark und sollte mit einer Grundierung behandelt werden.

Wie genau du eine Grundierung aufträgst erfährst du in der Schritt für Schritt Anleitung.

Alte Tapete entfernen oder „Tapete auf Tapete“?

Grundsätzlich ist es immer besser, Tapeten von der Wand zu entfernen, besonders wenn diese sich bereits von der Wand löst.

Bei einigen Tapeten sind die Bahnen sogar vollständig abreißbar. Wichtig ist, dass der Untergrund nach dem Entfernen der Tapete auch vollständig glatt ist. Sollten noch kleine Rückstände übrig bleiben, können diese einfach in Flüssigkeit eingeweicht und abgespachtelt werden.
Im häufigsten Fall ist es nicht so einfach. Dann hilft es, einen Tapetenablöser und ggf. eine Stachelwalze zu verwenden.

Der flüssige Tapetenablöser kann verdünnt oder unverdünnt und mit einer Deckenbürste oder einem Sprühgerät aufgetragen werden. Die Tapete wird aufgeweicht und der Kleister abgelöst.

Alternativ kann auch Wasser mit Spülmittel statt des Tapetenablösers verwendet werden. Das Gemisch zieht nicht allzu tief in die Tapeten ein, weswegen es für stark klebende Tapeten nicht sehr gut geeignet ist.

Die Stachelwalze bohrt sich in die Tapete und sorgt für Luftlöcher, welche die Tapete von der Wand lösen. Vor allem bei wasserfester, abwaschbarer Tapete ist eine Stachelwalze sinnvoll.

Die Tapete trocken mit einem Tapetenspachtel zu entfernen, ist zwar auch möglich, allerdings sorgt das für ziemlich viel Dreck, Zeitaufwand und Mühe.

Früher hat man immer Tapete über Tapete geklebt, warum jetzt nicht mehr?

Auch wenn man in vielen Häusern sieht, dass eine Tapete über die andere geklebt wurde, bedeutet das nicht, dass man das heute immer noch so machen sollte.

Inzwischen verwendet man im Normalfall nämlich keine Papiertapeten und Zellulosekleister mehr. Diese Kombination sorgte früher dafür, dass Wände trotz mehrerer Schichten relativ diffusionsoffen blieben. Heute werden überwiegend Vliestapeten und wasserbasierte Klebstoffe eingesetzt.

Wer damit mehrere Schichten tapeziert, behindert die Diffusion der Wand: Feuchte kann schlechter entweichen, das Raumklima leidet, und es drohen Blasen, Ablösungen oder sogar Schimmel. Zudem reaktiviert der neue, wasserbasierte Kleber die alte Tapetenschicht – die untere Tapete löst sich vom Untergrund.

Kurz: Alte Tapete besser vollständig entfernen, Untergrund glätten und grundieren – dann hält die neue Tapete zuverlässig.

Wann kann ich eine Tapete mit einer neuen Schicht bekleben?

Eine dünne Papiertapete kann, sofern sie in gutem Zustand und unbeschichtet ist, problemlos übertapeziert werden. Damit der alte Kleister nicht reaktiviert wird, sollte der neue Kleber etwas dicker angerührt werden oder ebenfalls ein Zellulosekleister zum Einsatz kommen.

Eine spaltbare Tapete kann ebenfalls übertapeziert werden. Hier wird die obere Schicht der Tapete abgezogen und es bleibt eine dünne Papierschicht zurück.

Wichtig: Wähle eine diffusionsoffene Tapete, damit die Dampfdurchlässigkeit der Wand nicht noch weiter eingeschränkt wird.

Werkzeug- & Materialliste

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Hier bekommst du deine eigene Checkliste um dein Projekt zu starten.

  • Kleister (Vlies-/Spezialkleister) & Grundierung
  • Eimer/Rührquirl, einen Rührstab (es kann ein Holzstab verwendet werden)
  • Kleisterrolle oder Quast/Deckenbürste
  • Tapeziertisch
  • Maßband/Zollstock, Bleistift
  • Cuttermesser & Schneidelineal/Tapetenschiene
  • Tapetenschere
  • Tapezierbürste
  • Andrück- & Nahtroller
  • Spachtel/Glätter & Füllspachtel (Untergrund ausbessern)
  • Abdeckfolie/Abdeckvlies & Malerband
  • Stachelwalze & Tapetenablöser (für Altbeläge)
  • Schwamm/Lappen (Nassreinigung/Nahtnacharbeit)
  • Leiter/Tritt & Schutzhandschuhe

Tipps zur Auswahl des Werkzeug

Was den Tapeziertisch angeht, kann man entweder im Bekanntenkreis nachfragen oder man kann sich diesen teilweise auch im Baumarkt leihen. So muss man sich keinen eigenen anschaffen, wenn man ihn nur einmalig benötigt.

Die Kleisterolle sollte immer eine kurzflorige Rolle sein!

Was die Wahl eines Nahtrollers betrifft, muss man Folgendes beachten:

Tapetenart & Oberfläche:

Glatt/Vlies/Vinyl ➡️ glatter Hartgummi/PU oder PTFE.
Struktur/Relief (z. B. Raufaser) ➡️ weicher Gummi/Schaum/Filz.
Empfindlich (Textil, Metallic) ➡️ Filz/Silikon.

Dafür stehen die Formen der Nahtroller:

Zylindrisch ➡️Allrounder.
Tonnenförmig ➡️verhindert Kantenabdrücke bei Struktur.
Konisch ➡️bündelt Druck auf den Stoß, gut bei sensiblen Dekoren.

In unserer Produktkategorie für Tapezierwerkzeug findest du alles was du brauchst aus einer Hand 

Kleister & Technik

Beim Tapezieren entscheidet die richtige Kombination aus Tapetenart, Kleister und Verarbeitungstechnik über das Ergebnis. Vliestapeten werden direkt an die eingekleisterte Wand gesetzt, Papiertapeten und Raufaser erhalten den Kleister auf der Rückseite und brauchen eine definierte Weichzeit.
Wichtig sind saubere, tragfähige Untergründe, eine exakt ausgerichtete erste Bahn und ein gleichmäßiger Kleisterauftrag ohne trockene Stellen oder „Seen“.

Arbeite zügig, aber ohne Hektik: Kleister hat eine begrenzte Offenzeit, innerhalb derer die Bahn positioniert und blasenfrei angedrückt werden muss.

Kleisterarten & Anrühren

Verwende für Vlies- und Vinylvlies einen passenden Vlieskleister bzw. Spezialkleister, für Raufaser und klassische Papiertapeten einen Zellulose- bzw. Mischkleister.

Rühre den Kleister immer nach Herstellerangabe an: kaltes, sauberes Wasser, Pulver langsam einstreuen, kräftig umrühren und die angegebene Quellzeit abwarten. Die Konsistenz soll cremig und standfest sein, damit nichts von der Wand läuft und die Bahnen dennoch gut gleiten.

Zu dünn angerührter Kleister schwächt die Haftung, zu dick erschwert das Ausrichten und kann Nähte aufstellen. Reste abdecken, vor Zugluft schützen und regelmäßig umrühren.

Wandklebetechnik für Vlies

Bei der Wandklebetechnik trägst du den Kleister gleichmäßig mit Rolle und Bürste bahnenbreit auf die Wand auf, beginnend an der exakt lotrechten Startlinie. Setze die trockene Vliestapete oben mit leichtem Überstand an, richte sie an der Markierung aus und streiche Luft nach unten und zu den Seiten heraus.

Arbeite auf Stoß, ohne die Nähte zu verschieben, und schneide Überstände mit Schiene und scharfem Messer.

Halte die Kleisterkante frisch, damit der Anschluss dicht bleibt; trockene Ränder führen zu offenen Nähten. Empfindliche Oberflächen rollst du nur mit leichtem Druck an, damit es keine Glanzstellen gibt.

Tischklebetechnik für Raufaser/Papier

Bei Papier- und Raufasertapeten bestreichst du die zugeschnittene Bahn gleichmäßig auf dem Tapeziertisch, achtest auf die Ränder und faltest sie locker „Bahn auf Bahn“ zusammen, damit der Kleister nicht austrocknet.

Jetzt kommt die Weichzeit: Sie ermöglicht, dass die Tapete gleichmäßig quillt und sich spannungsfrei verarbeiten lässt. 
Nach Ablauf setzt du die Bahn an der Startlinie an, klappst die gefalteten Enden nacheinander auf und streichst blasenfrei an.
Zu kurze oder ungleichmäßige Weichzeiten führen zu Schrumpfen und offenen Nähten; zu lange Weichzeiten machen die Bahn weich und anfällig für Risse. Arbeite gleichmäßig, halte die Tischfläche sauber und wechsle Klingen häufig für saubere Schnitte.

Schritt-für-Schritt tapezieren

Startpunkt

Als Erstes stellst du den Strom für den Raum ab und nimmst anschließend die Abdeckung der Steckdosen und Lichtschalter ab.

Danach werden die Fuß- und Deckenleisten von der Wand abmontiert.

Die Wand wird dann mit einer Bürste oder einem Besen von groben Schmutz bereinigt.

Jetzt müssen die Unebenheiten beseitigt werden. Dazu gehören Bohrlöcher, Farbnasen, Risse oder Ausbrüche. Diese können ganz einfach mit Spachtelmasse ausgeglichen werden.

Solltest du die Wand grundieren müssen, bedecke die Gesamte Fläche mit der Grundierung und achte auch die Trockenzeit des Herstellers. 

So zeichnest du die Lotlinie an:
Die erste Tapetenbahn sollte ungefähr 3 Zentimeter über die Ecke überlappen. Von der ersten Ecke aus zeichnest du 48 cm entfernt mit der Wasserwaage eine Linie der Länge nach gerade an. Plane anschließend die restlichen Bahnen ein. Die letzte Bahn der Wand sollte nicht dünner als 5 cm sein. Ist das doch der Fall, klebst du bei der ersten Bahn einfach ein Stück weiter über die Ecke hinaus.

Vliestapete anbringen

Verwendest du eine Vliestapete, rührst du nun den Kleister nach Herstellerangaben an und trägst ihn mit einer Kurzflorrolle bahnenbreit auf die Wand auf. Danach kannst du die erste Bahn direkt von der Rolle an die Wand anbringen, ohne sie vorher zuzuschneiden.

Drücke die Tapete mit einem Überstand von etwa 5 cm nach oben an die Wand. Mit einer Andrückrolle streichst du die Tapete entlang der Naht fest und entfernst Luftblasen anschließend mit einer Tapezierbürste.

So gehst du Bahn für Bahn weiter vor. Quillt Kleister zwischen den Bahnen heraus, wischst du ihn sofort mit einem feuchten Schwamm ab. Fahre anschhließend mit dem Nahtroller nocheinmal über die Nähte, damit diese auch richtig angedrückt sind. 

Überstehende Tapete an der ersten Kante und an der Decke schneidest du sauber mit einem Cuttermesser ab.

Raufaser & Papiertapete

In diesem Fall musst du die Tapetenbahnen zuschneiden. Dazu misst du die Höhe der Wand aus und rechnest etwa 10 cm Zugabe hinzu.

Nun kannst du den Kleister anrühren, die Bahnen entsprechend zuschneiden und die Tapeten einkleistern. Da die Tapete einweichen muss, klappst du sie locker zusammen und lässt sie die entsprechende Zeit liegen, bevor du sie an die Wand anbringst.
Wichtig: Klappe die Bahnen so zusammen das die Dekorseite/Oberseite nicht mit dem Kleister in berührung kommt.

Wenn du die Tapete an die Wand klebst, legst du die erste Bahn wieder mit etwa 10 cm Überstand an der Decke an.

Anschließend gehst du genauso vor wie bei der Vliestapete: Drücke die Tapete mit Hilfe der Andrückrolle an und streiche Luftblasen mit der Tapezierbürste aus. Entferne überquellenden Kleister mit einem feuchten Schwamm und drücke die Nähte noch einmal mit einem Nahtroller fest.

 

Steckdosen/Schalter sicher bearbeiten

Diese tapezierst du zuerst über und schneidest dann vorsichtig ein X in die entsprechende Stelle. Anschließend schneidest du den Rand der Steckdose ein und nimmst die überschüssigen Stücke ab.

Ecken, Laibungen, Türzargen & Heizkörper

In Innenecken die Bahn 1–2 cm um die Ecke führen, den Rest als schmalen Streifen von der anderen Seite setzen – so bleibt alles lotrecht.

Außenecken lieber mit zwei sauber geschnittenen Stoßkanten oder per Doppelnahtschnitt ausführen.

Laibungen (die innere Seitenfläche einer Wandöffnung) zuerst seitlich bekleben, dann die Frontflächen; an Türzargen mit Schiene bündig schneiden. Bei Heizkörpern: Heizung aus, wo möglich abnehmen; sonst einen Schlitz schneiden und hinter dem Körper sorgfältig anreiben.

Decke tapezieren

Decken gelingen am besten zu zweit. Fläche vorbereiten, Bahnen vorschneiden und in Richtung des Lichteinfalls verarbeiten – das macht Nähte unauffälliger.

Kleister gleichmäßig auftragen (Wand- oder Tischklebetechnik je nach Tapete), Bahn an einer geraden Startlinie ansetzen und mit Deckenbürste sowie Rolle blasenfrei anstreichen.

Kurzpausen einplanen, Klingen oft wechseln und Überstände an den Wänden sauber mit Schiene schneiden.

Trocknung, Pflege & Überstreichbarkeit

Damit sich deine Arbeit auch auszahlt, gibt es auch nach der Verarbeitung noch Wissenswertes. Wie deine Tapete optimal trocknet, wie du sie pflegen und überstreichen kannst, erklären wir dir.

Raumklima, Ruhezeiten, Überstreichen

Frisch tapezierte Wände sollten gleichmäßig und in Ruhe trocknen. Vermeide Zugluft und starkes Heizen, damit der Kleister zuerst abbinden kann; bei Vliestapeten sind in der Praxis meist 24–48 Stunden realistisch.

In dieser Zeit keine Fenster auf Kipp, keine Ventilatoren, und Nähte nicht mehr nachdrücken. Kleisterreste sofort mit einem leicht feuchten, sauberen Tuch abwischen.

Überstreichen geht je nach Tapetenart: Raufaser ist für Mehrfachanstriche konzipiert, Glattvlies/Renoviervlies dient als glatter, gut überstreichbarer Untergrund. Beachte stets die Herstellerangaben zur Wartezeit vor dem ersten Anstrich.

Fehler finden & beheben

Ideal sind 18–23 °C Raumtemperatur und eine normale Luftfeuchte. Halte Türen und Fenster während der Trockenphase geschlossen und lüfte erst danach kurz stoßweise.

Bei Vlies gilt: Warte, bis die Tapete vollständig trocken ist, bevor du lackier- oder farbbasierte Beschichtungen aufbringst; die meisten Systeme empfehlen mindestens 24 Stunden.

Für überstreichbare Tapeten (Raufaser, Vliesraufaser, Strukturtapeten, Renoviervlies) nutze geeignete Innenfarben und arbeite in zwei dünnen Anstrichen statt eines dicken.

Luftblasen, offene Nähte/Kanten, Versatzfehler, Kleisterflecken

Luftblasen vermeidest du durch sattes Kleistern bis in die Kanten und Ausstreichenvon der Mitte nach außen“. Bleiben Blasen, kontrolliere den Untergrund (zu saugend/abgesperrt) und arbeite nach.

Offene Nähte deuten auf zu wenig Kleister an der Kante, zu schnellen Trocknungsverlauf oder auf Zugluft hin. Erhöhe also den Randauftrag und sorge dafür das die Nähte richtig angedrückt sind.

Versatzfehler bei Mustertapeten korrigierst du sofort – spätere Korrekturen sind immer sichtbar. Beim Ansetzen auf den Rapport/Ansatz achten oder arbeite mit Doppelnahtschnitt.

Kleisterflecken solltest du möglichst im Nasszustand abtupfen. Seo bei Metallic- oder Effektoberflächen besonders vorsichtig, um die Beschichtung nicht anzulösen.

Nachhaltigkeit & Entsorgung

Alte Tapeten gehören nicht ins Altpapier, da Kleister- und Farb-/Kunststoffanteile das Recycling stören. Kleinere Mengen entsorgst du über den Restmüll, größere über den Wertstoff-/Recyclinghof; prüfe die Hinweise deiner Kommune.

Für neue Projekte sind PVC‑freie, FSC‑zertifizierte Tapeten sowie lösemittelfreie Kleber eine gute Wahl. Bewahre 1–2 Rollen mit identischer Chargennummer auf – so sind spätere Reparaturen möglich, ohne neu zu produzieren.

FAQ

Linie, um die erste Bahn auszurichten. Streiche den Kleister nur auf die Wand, drücke die Tapete vom Licht weg an und arbeite Stoß an Stoß weiter; während der 24–48 Stunden Trocknung sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben

Theoretisch geht das, doch Experten warnen: Der neue Kleister löst den alten an, wodurch sich die neue Tapete lösen kann und Strukturen durchscheinen. Da Vliestapeten in der Regel trocken abziehbar sind, ist es sinnvoller, die alte Schicht zu entfernen.

Raufaser gibt es von fein bis grob; grobe Strukturen werfen stärkere Schatten und verdecken Unebenheiten besser. Feine Körnungen wirken dezenter und lassen kleine Räume heller wirken

Eine Zimmerdecke zu tapezieren ist körperlich anspruchsvoll, weshalb Heimwerker laut Ratgebern immer zu zweit arbeiten sollten. Während eine Person die Bahn hält und mit dem Besen nachstreicht, richtet die andere sie aus – nur Profis sollten es allein versuchen

Starte an der hellsten Stelle – meist am Fenster – und arbeite vom Licht weg, um Kanten-Schatten zu vermeiden. Die erste Bahn wird mit einer lotrechten Linie ausgerichtet, damit alle weiteren Bahnen exakt anschließen.

Zeitersparnis und weniger Schmutz sprechen für das Überkleben, aber der alte Kleister wird durch den neuen angelöst, was zu schlechter Haftung, Blasen und schlechterem Raumklima führt. Deshalb wird empfohlen, nur glatte Papier- oder spaltbare Tapeten zu übertapezieren, sonst lieber die alte Tapete entfernen.

Halte den Raum während des Trocknens 24–48 Stunden bei 18–21 °C und ohne Zugluft, damit der Kleister gleichmäßig abbindet. Erst wenn die Bahnen vollständig getrocknet sind, darf gelüftet und gestrichen oder überklebt werden.

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