5 Schritte: Wand Verputzen Innen leicht gemacht - Step-by-Step Anleitung!
Du bist erfahrener Heimwerker oder doch eher Anfänger? Du willst deine Wand selbst verputzen und brauchst eine umfangreiche und klare Anleitung vom Fachmann/Frau? Dann bist du hier richtig!
Zusammen mit unseren langjährig ausgebildeten Handwerkern haben wir eine 5-Schritte- Anleitung zum Thema „Wand verputzen innen“ angelegt, der jeder folgen kann.
Entdecke die Vielfalt der Putzarten und Meister deine Putzarbeiten
Kalk-Zement-putz
Der Kalk-Zement-Putz hat eine hohe Beanspruchung, mit anderen Worten: er ist fest, robust und langlebig. Er kann ein gewisses Maß an Raum-Feuchtigkeit aufnehmen. Allerdings ist die Aufnahmefähigkeit von Raumfeuchte nicht so hoch wie bei einem reinem Kalkputzes aufgrund des Zementanteils, allerdings sorgt dieser für mehr Stabilität.
Wer sich also eine hohe Belastbarkeit wünscht der sollte sich für diesen Putz entscheiden.
Man sollte allerdings bedenken das diese Putzart im Vergleich sehr spröde ist und deswegen zu Rissen neigen kann, vor allem sollte man darauf achten, dass man ihn in ein wärmendes Wandputzsystemen einsetzt (z.B. zur Verarbeitung wärmender Bausteine).
Gipsputz
Egal ob als Unter-, Ober- oder Dekorputz, als Untergrund für Tapeten oder Farbanstriche, der Gipsputz gilt als hervorragender Untergrund an Decken und Wänden für jede dieser Verschönerungen. Er hat ein sehr feinkörniges, glattes mineralisches Material, welches sich gut und einfach verarbeiten lässt.
Gips an sich ist schwer entflammbar, es hat die Fähigkeit Wasser zu speichern und bei höher Raumtrockenheit wieder frei zugeben.
Im Allgemeinen ist er ein hochwertiger Standard und ist sehr beliebt im Innenausbau.
Kalkputz
Wem das Vorbeugen von Schimmel besonders wichtig ist der sollte als Untergrund den atmungsaktiven Kalkputz wählen. Durch seine Alkalität (pH-Wert) reguliert er Luftfeuchtigkeit und verhindert so Algen- und Schimmelbildung. Man kann ihn also am besten in Feuchträumen verwenden wie dem Keller, Badezimmer, Waschraum oder der Küche verwenden.
Beim Kalkputz gilt: je feiner die Körnung, desto glatter und edler wirkt die Oberfläche.
Der Kalkputz ist allerdings schwieriger zu verarbeiten und wird er nicht richtig verarbeitet so verfallen auch die positiven Eigenschaften des Putzes. Deswegen ist es wichtig den Aufbau korrekt auszuführen, um von seinen Vorteilen zu profitieren.
Lehmputz
Er besteht aus gereinigter vermahlener Erde und kann in vielen Wohnbereichen eingesetzt werden. Der wohngesunde Lehmputz sorgt für Luftregulierung durch das Neutralisieren von Gerüchen und wird auch gern als Dekorativputz benutzt.
Es gibt viele kreative Variationen des Putzes wie z. B. veredelt durch Pflanzenfasern im Grundgemisch. Dem entsprechend ist er aber auch relativ kostenintensiv.
Lehm-Gips-Putz
Regulierung von Raumfeuchtigkeit und ein schönes Raumklima: Der Lehm-Gips-Putz verbindet die größten Vorteile zweier Putzarten. Der Unterschied zwischen Lehmputz und Lehm-Gips-Putz ist der, dass der Lehm-Gips-Putz schneller trocknet und auch eine höhere Festigkeit bietet.
Kunstharzputz
Auch der Kunstharzputz bietet viel Freiraum für Kreativität und Variation, man verwendet ihn ausschließlich als Ober- und Dekorputze und zur Freisetzung gestalterischer Ideen.
Zum Beispiel verwendet man diesen Putz zur Imitation von Mamoroberflächen,
Wohngesundheit im Fokus: So beeinflusst der richtige Putz dein Zuhause
Zuhause können viele Gefahren für die Gesundheit entstehen, wenn man sich für die falschen Baumaterialien entscheidet. Unter anderem zählt dazu auch der Putz, denn Fakt ist, dass der richtige Putz uns vor vielerlei Umwelteinflüsse schützen kann. Darunter zählt z.B.:
- Klima (Hitze und Kälte),
- Luft- und Wetterverhältnisse (Schimmel entstehend durch Feuchtigkeit),
- Bakterien und Viren (Ebenfalls ein Risiko bei Schimmelbefall).
Du solltest also deinen Putz mit Bedacht wählen und dich informieren wovor dich dein bereits bestehender Untergrund nicht schützt und mit welchem Putz du diesen Schutz ergänzen kannst.
Besonders gut für deine Gesundheit ist Mineralputz also Beispielsweise ein Kalk oder auch ein Kalk-Zement Putz.
Innenwand-Verputzen: Wähle den besten Putz für dein Bauvorhaben
Bist du auch nach der Auflistung aller Putzarten immer noch nicht sicher, welchen du wählen sollst? Kein Problem! Wir zählen dir hier noch einmal auf, welcher Putz sich am besten für dein Bauvorhaben eignet:
Kalkputz / Kalk-Zement-Putz / Lehmputz: Wenn du Feuchträume verputzen willst, oder sehr viel Wert auf gesundes Raumklima setzt, sind Kalk oder Lehmputze die Beste Wahl. Lehmputz kann ein wenig mehr Feuchtigkeit aufnehmen, ist aber auch wesentlich weicher als ein Kalkputz.
Gipsputz: Eine gute und wirtschaftliche Basis für jeden Einsatzbereich im Innenraum. Auch häusliche Bäder sind noch freigegeben, um sie mit einem Gipsputz zu verputzen. In Gewerblichen oder Öffentlichen Bereich muss dann auf eine andere Putzart zurückgegriffen werden.
Edel/Dekorputz: Wer seinen Innenbereich einfach nur verschönern will, sollte sich für Putzarten wie Kunstharzputz entscheiden.
Deine DIY-Chance: Kannst du deine Wände eigenhändig verputzen? Natürlich!
Wer das Heimwerken liebt, sollte auch vor dem Verputzen nicht zurückschrecken, denn auch das ist mit unserer Anleitung ganz einfach gemacht! Es ist kostengünstig und nicht wirklich schwierig, alles was es braucht ist ein bisschen Übung.
Du solltest nicht hektisch werden, weil du den Putz vor dem trocknen schnell verarbeitet werden musst. Vorbereitung ist die halbe Miete, lege dir alles sorgfältig zurecht und arbeite vorsichtig. Am besten lese dir Anleitung in Ruhe durch und lass dir Zeit zum planen.
Budget-freundlich gestalten: Wand Verputzen mit einem Gipsputz Kosten und Spar-Tipps
Die Frage ist lohnt es sich finanziell die Arbeit auf sich zu nehmen und seinen Innenraum selbst zu verputzen?
Um die Frage zu beantworten haben wir hier einen anschaulichen Vergleich zwischen dem Heimwerken und dem Angebot der Regionalen Dienstleistungsanbietern gemacht.
Sagen wir Du möchtest einen Raum mit 40m² Wandfläche (das entspricht etwa einen Raum 4m x 4m und einer Deckenhöhe von 2,50m) verputzt haben und beauftragst eine örtliche Firma die Arbeit zu übernehmen.
Zusammen mit den Materialkosten und der Arbeitszeit, würde man in unserer Region (Niedersachsen) 20-40€ pro Quadratmeter bezahlen. Im Großen und Ganzen würde man also 800-1600€ für den gesamten Raum zahlen.
Natürlich hängt dieser Durchschnitt von den Räumlichen Gegebenheiten ab und kann meisten schlecht pauschalisiert werden.
Du entscheidest dich den Raum selbst zu verputzen. Dabei kommt es natürlich darauf an, was für Werkzeug du bereits besitzt. Aber gehen wir mal davon aus das du keines der benötigten Verputz-Werkzeuge besitzt die wir folgend aufzählen.
Benötigt wird:
- 2x STORCH MaskUp SunnyTOP Das Goldene UV Medium 50 m
- 1x Farbroller
- 8x Putzschienen (Beispiel aus Edelstahl)
- Abziehlatte oder Kartätschen,
- mehrere Anputzleisten und Außenecken oder Schalbretter
- 1x Glättekelle sowie eine Hebekelle
- 1x Brettschwamm/Mauerschwamm. (optional)
- Ca. 15 Säcke Pufas Haftputzgips 25kg Papiersack
- 1x Pufas Putz- und Haftgrund 5L
Überschlagen würde man für alle aufgelisteten Artikel um die 360-450€, für denselben Raum zahlen.
Fazit deinen Raum selbst zu verputzen, würde dir um die Hälfte der kosten sparen und du hast danach Werkzeug für dein nächstes Projekt. Natürlich musst du deinen Arbeitslohn noch mit einkalkulieren, dass kannst du ja aber für dich entscheiden, wie hoch du diesen ansetzt.
Dein Weg zur glatten Wand mit Gipsputz: Schritt-für-Schritt Verputzen in 5 einfachen Schritten
1. Vorbereitung für makellose Ergebnisse: Dein Start ins Verputzabenteuer
Wie bei jedem Projekt ist auch hier die Vorbereitung das wichtigste.
Als erstes reinigst Du den gewählten Untergrund und das gründlich, denn ansonsten wird der Putz später nicht haften oder er beginnt zu bröckeln.
Befreie zunächst den Untergrund von allen nicht mineralischen Teilen (Farbreste, Kabel, Nägel, Schrauben etc.) oder hervorstehenden Putzresten (am besten mit Hammer und Meißel) und bürste dann die komplette Fläche sorgfältig ab, dafür eignet sich ein normaler Besen. Die Fläche sollte keine losen Teile oder Staub aufweisen.
Nun solltest Du alle Fenster, Fensterbänke etc. gründlich abkleben. Das kannst du entweder mit Klebeband oder mit Fensterfolie machen.
Solltest du Haftgrund auf die Flache auftragen (weil er z.B. stark sandet), kannst Du das mit einer einfachen Farbrolle oder einem Quast machen. Wenn du mit Haftgrund arbeitest, achte darauf, dass du die Trocknungszeiten der Hersteller beachtest.
2. Profile setzen: Der Schlüssel für eine exakte Außen- sowie Innenecken
Es gibt zwei verschiedene Arten von Putzschienen, Schienen aus Edelstahl und verzinkte Schienen. Der Unterscheid ist der das Edelstahl-Putzschienen, mit verputzt werden können. Jede andere Art von Schienen müssen nach dem Trocknen des Putzes, wieder ausgebaut werden und die entstandenen Löcher ausgefüllt werden, da Rostgefahr droht.
Die Leisten können einfach mit etwas von dem Gips angebracht werden. Bringe die Putzschienen im passenden Abstand deiner Abziehlatte oder Kartätsche (so, dass sie auf den Scheinen aufliegen können), senkrecht nach Wasserwaage an deine Wand an.
Als nächstes kannst du die Anputzleisten an dein Fenster und ggf. die Außenecken befestigen.
Du kannst die Außenecken ebenfalls mit dem Gips befestigen. Außenecken werden immer montiert, nachdem du die Anputzleisten angebracht hast. Die Außenecke sollte im rechten Winkel zur Anputzleiste sein. Gehe mit Hilfe deiner Wasserwaage und der angebrachten Putzschiene sicher, dass sie auch grade ist.
Falls du keine Außenecken oder Anputzleiste verwenden möchtest, kannst du auch einfach Schalbretter verwenden. Um die Kanten deines Fensters damit zu verputzen, schneidest du das Brett so zurecht, dass es dieselbe Länge der Fensterkante hat. Hämmere das Brett jetzt fest zwischen die Wände und lass es je nach gewünschter Dicke deines Putzes abstehen. Willst du zum Beispiel das dein Putz 20mm dick ist dann lässt du das Brett 20mm von der Laibung überstehen. So entsteht ebenfalls eine Kante, die aber eben unstabiler ist als mit den Leisten und Ecken.
3. Putz anrühren: Dein magischer Mix für eine gelungene Wandtransformation
Wichtig ist hier die Anweisung des Gipses zu beachten (falls nicht vorhanden, suche dir das Technische Merkblatt im Internet raus) Im Allgemeinen gilt aber das man den Putz mit kaltem, sauberem Wasser in einem Eimer anrührt.
Falls du deinen Putz einfärben möchtest, dann kannst Du deine gewählte Abtönfarbe jetzt hinzugeben. Du solltest so lange rühren, bis keine Klumpen mehr zu sehen sind. Am besten lässt du den Putz nochmal 1-2min nach dem Anrühren ziehen und rührst Ihn dann nochmal kurz auf, dann wird er sehniger und ist einfacher zu verarbeiten.
4. Putz auftragen: Schicht für Schicht zur Wandvollendung
Nun kannst du entweder mit Schwung den Putz an die Wand werfen oder mit einer Glättekelle vorsichtig aufziehen. Einen Gipsputz muss man nicht zwingend an die Wand werfen. Hab da keine Angst vor – scheu aber auch nicht davor zurück den Putz mal anzuwerfen!
Um den Putz zu ebenmäßig zu verteilen, fährst du mit dem Brett oder deiner Kartätsche zwischen zwei Putzschienen von unten nach oben. Wichtig ist das du ohne Unterbrechung arbeitetest und den Putz nicht trocknen lässt.
Unterschätze nicht das Gewicht des aufgetragenen Putzes!
Der angerührte Gipsputz sollte innerhalb von 50-70 min verarbeitet werden. Deine Erste Schicht sollte mindestens 5mm betragen und im mittel für den Innenbereich zwischen 10-15mm.
Solltest zweischichtig arbeiten (weil vielleicht die Dicke an einigen Stellen zu groß ist um es mit einen einmaligen Auftrag zu schaffen), dann kämme die erste Putzlage im noch weichen Zustand auf und lass diese gut durchtrocknen, bevor du die zweite Schicht auflegst.
Am besten ist es, wenn du die Fläche danach noch einmal mit dem Abziehbrett und einer wasserwage prüfst.
5. Putz glätten: Der letzte Schliff für eine makellose Innenwand
Ist die so genannte „Anziehzeit“ vorüber, kannst du beginnen den Putz mit dem Abziehbrett oder der Kartätschen glatt zu ziehen.
Der Putz sollte so angezogen sein, dass er mit dem Finger nicht mehr ganz so leicht einzudrücken ist. Nun ziehst du den Putz glatt in dem du das Brett/Kartätsche nicht mehr flach, sondern steil hältst, um alle Unebenheiten zu entfernen (abzukratzen).
Falls du einen Maler zur weiter Verarbeitung deiner Wand engagiert hast, kannst du den Putz so lassen, solltest du ihn aber selbst weiterverarbeiten wollen, kannst du ihn nach kurzer Ablüftzeit noch mit einem Schwamm bearbeiten.
Dazu machst du deinen Schwamm/Schwammbrett nass und gehst in kleinen kreisförmigen Bewegungen über die Fläche. Optional kannst du dann noch mit einem Schmetterling/Flieger die Fläche scharf abziehen.
Sobald dein Putz trocken ist, kannst du deine Wand beliebig weiterverarbeiten!
Starte ins Abenteuer und Verputze deine Innenwände
Du siehst also eine Wand zu verputzen ist keine Raketenphysik und auch noch kostengünstig. Wir hoffen dir hat der Beitrag weitergeholfen und wünschen dir gutes Gelingen verputzen deines Heims!
Das benötigst du, um selbst eine Wand mit einem Gipsputz zu verputzen
- ScandiPaint Reinigungstücher
- Pufas Putz- und Haftgrund
- (Optional, bekommst du im Baumarkt deiner Wahl) Anputzleisten und Eckschienen
- Pufas Haftputzgips 25kg Papiersack
- STORCH MaskUp SunnyTOP Das Goldene UV Medium 50 m