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Holz streichen innen und außen - Der ultimative DIY-Guide für perfekte Ergebnisse

2025-02-25 15:30:00 / Ratgeber / Kommentare 0
Eine Holzhütte mit einer Holz Öl Deckfarbe streichen

Das Streichen von Holz dient nicht nur der Verschönerung, sondern auch dem Schutz.
Hier bekommst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen und alle wichtigen Informationen zu Holz, Farben und Einsatzbereichen.

Wissenswertes zum Thema Holzstreichen

Unbehandeltes Holz ist anfällig gegenüber Umwelteinflüssen wie Regen, Temperaturschwankungen, UV-Strahlen und mechanischen Beschädigungen. Daher benötigt es einen schützenden Anstrich, der es resistent gegen diese Einflüsse macht.

Sowohl im Außenbereich als auch im Innenbereich sollte das verwendete Holz geschützt werden.

Durch das Auffrischen alter Möbel kann man noch viele Jahre Gebrauch von ihnen machen und sich an ihrem Stil erfreuen. Hierbei musst du wissen, wie du mit bereits behandeltem Holz umgehen musst, bevor du es restaurierst. 

Du kannst Holz mit einer farbigen Beschichtung sowie mit einer durchsichtigen oder leicht pigmentierten Beschichtung bestreichen. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Neben dem Lackieren oder Lasieren kannst du Holz auch mit Öl oder Wachs bestreichen. Diese pflegen das Holz und eignen sich zum Auffrischen von Möbeln im Innenbereich. Sie sorgen für einen naturbelassenen Look und erhalten die Struktur des Holzes.
Wenn du nur ein paar Kratzer oder Flecken aus deinen Möbeln entfernen möchtest, ohne die Struktur oder Farbe groß zu verändern, solltest du Holzöl oder Wachs in Erwägung ziehen. Wir empfehlen dir hier die Bestseller-Produkte von Renuwell, wie den Renuwell Möbel Regenerator.

Die Arbeitszeit variiert je nach Zustand, Größe des Objekts und der Wahl der Produkte. Die Trockenzeit zwischen den Beschichtungen beträgt in der Regel 6–8 Stunden, daher kann man bei einem zweischichtigen Anstrich mit einem Tag Arbeitszeit rechnen.
Wer das Holz allerdings vorher noch gründlich reinigen muss, kann je nach Größe des Objekts mit mehreren Tagen rechnen.

Im Allgemeinen gilt das Streichen von Holz nicht als sehr aufwendig, sondern vor allem als einfach. Da auch nicht viel Ausrüstung benötigt wird, ist es auch sehr preisgünstig!

Der Schutz eines Anstrichs auf Holz hält mehrere Jahre. Wie lange genau die verschiedenen Arten sich üblicherweise halten, erfährst du im Folgenden.

Überblick über das Wichtigste der Materialauswahl und Vorbereitung

Holzfarben und Lacke im Überblick

Bevor wir zu der Anwendung von Holzfarben kommen, muss erstmal geklärt werden welcher Lack der richtige für deinen Einsatz ist!

Dafür haben wir dir eine Übersicht mit den wichtigsten Eigenschaften der jeweiligen Farbe vorbereitet.

Holzfarben unterscheiden man zwischen Lack und Lasur, deswegen beginnen wir damit den Unterschied zwischen den Beschichtungen zu klären: 

Man kann eine Beschichtung nicht einfach mit einer anderen überstreichen, da die Eigenschaften von Lack und Lasur zu unterschiedlich sind! Deshalb muss vor dem Wechsel von Lasur zu Lack oder Lack zu Lasur die vorherige Beschichtung gründlich und vollständig entfernt werden.

Wetterschutzfarben für Außen 

Für stark belastete Hölzer wie Gartenhäuser oder Zäune ist eine Wetterschutzfarbe sinnvoll. Sie ist dazu konzipiert, alle Witterungseinflüsse und Schimmel- /Pilzbildung gleichzeitig abzuwehren. Sie zeichnet sich durch ihre Lösemittelbasis in Kombination mit Fungiziden und Insektiziden aus. Hierfür ist kein weiterer Schutz durch eine Imprägnierung notwendig.

Spezialfarben

Holzbeschichtunge gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen als Speziell gelten hier wohl die Kreidefarben und Acrylfarben. 

Kreidefarben und -lacke setzt man meist für einen "abgenutzten" oder "Shabby-Chic" Vintage-Look ein, weil sie gut schleifbar sind, eine matte Oberfläche haben und pudrig oder samtig aussehen. Sie sind eher für den Innenbereich geeignet, da sie nicht sehr belastbar sind und vor allem nicht gegenüber Feuchtigkeit. Deswegen sollte man den Anstrich mit einer Versiegelung oder Wachs schützen.

Acrylfarben und -lacke können ebenfalls zum Streichen von Holz eingesetzt werden. Sie sind wasserbasiert und umweltfreundlich. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich überzeugen diese Farben.
Allerdings sind sie nicht sehr kratzfest und sollten daher bei starker Beanspruchung zusätzlich versiegelt werden.

Grundierungen

Für die Vorbereitung deines Holzes kannst du sowohl Grundierungen als auch Imprägnierungen, Haft-, Isolier- oder Sperrgrund verwenden. Im Allgemeinen sollen sie die Haltbarkeit, das Aussehen und die Funktionalität von Holzoberflächen verbessern.

Imprägnierungen schützen Holz im Außenbereich vor Feuchtigkeit, Schimmel, Insekten und anderen Schäden, indem sie tief in das Holz eindringen.

Haftgrund kann immer verwendet werden und empfiehlt sich, wenn du nicht genau weißt, ob das Holz schon einmal bearbeitet wurde. Wie der Name schon sagt, verbessert er den Halt der Farbe auf dem Holz.

Isolier- und Sperrgrund verhindert, dass die Stoffe des Holzes nach oben dringen und die Farbe des Lacks verändern. Er kann verwendet werden, wenn das Holz Verfärbungen oder Flecken aufweist.

Grundierungen sind hierbei so etwas wie ein Allrounder. Sie verschließt die Holzporen und sorgt somit für guten Halt und eine gleichmäßige Farbaufnahme. Abgesehen davon bietet sie je nach Hersteller auch Schutz vor Feuchtigkeit und Verrottung.

Werkzeug und Zubehör

Damit das Lackieren so einfach wie möglich wird und ein gelungenes Ergebnis erzielt, benötigst du das passende Werkzeug. Dabei stellt sich die Frage, ob man lieber eine Rolle oder einen Pinsel wählt, welches Schleifpapier das richtige ist und welche weiteren Hilfsmittel nützlich sein können. Wir helfen dir, diese Fragen zu beantworten.

Pinsel oder Rolle – womit erhalte ich ein gutes Ergebnis?

Ein Pinsel eignet sich für kleinere Flächen und zum Erhalten von Strukturen wie z. B. Holzmaserung und Rillen. Abgesehen davon lassen sich dünnflüssige Beschichtungen wie Lasuren gleichmäßig verteilen.

Beachte hierbei, dass für wasserbasierte Farben synthetische Borsten verwendet werden, welche unten gespaltet sind und Naturborsten für lösemittelhaltige Lacke.


Vorteil 👍

  • Verschiedene Borstenarten für Farben und Lacke
  • Erlaubt präzises Arbeiten
  • Die Farbe wird besser in das Holz eingearbeitet

Nachteil 👎

  • Kann Borsten in der Beschichtung verlieren, wenn die Qualität des Pinsels ungenügend ist
  • Hinterlässt Pinselstriche bei dickflüssigeren Lacken
  • Längere Arbeitszeit bei größeren Flächen

Rollen dagegen eignen sich für glatte, große Flächen. Da es Rollen in vielen verschiedenen Ausführungen gibt kann man sie sowohl für dünnflüssige als auch für dickflüssige Beschichtungen einsetzten.

Beachte bei der Wahl deiner Walze die Florhöhe und das Material. Kurzflorige Walzen sind für dickflüssige Beschichtungen geeignet und Mittelflorige Walzen werden für dünnflüssige Beschichtungen wie Lasuren eingesetzt. Hierfür ist Microfaser sehr gut geeignet.
Schaumstoffwalzen sorgen für ein besonders glattes Finish und können in Kombination mit kurz- oder mittelflorigen Walzen eingesetzt werden.


Vorteil 👍

  • Schnellere Verarbeitung
  • Geringerer Farbverbrauch

Nachteil 👎

  • Schwieriger in Ecken und Kanten zu gelangen
  • Manche Rollen können Luftbläschen im Lack hinterlassen
Verwendung in Kombination

Pinsel und Rolle können allerdings auch kombiniert werden! Man streicht zuerst die schwer zugänglichen Flächen mit einem Pinsel und danach die große Fläche mit einer Rolle. Oder man streicht zuerst mit einem Pinsle vor und fährt danach nochmal mit der Schaumstoffrolle über die Fläche um die Pinselstreifen zu entfernen.

Welches Schleifmittel und welche Körnung benötige ich?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: manuell per Hand schleifen oder mit einem Schleifgerät.

Für kleine Möbelstücke wie einen Beistelltisch oder einen Stuhl reicht es, das Holz mit einem Schleifklotz und Schleifpapier abzuschleifen.

Das manuelle Schleifen wird mit der Zeit sehr anstrengend – das merkt man bereits bei kleinen Flächen. Deswegen solltest du für große Holzobjekte ein Schleifgerät verwenden!


Schleifpapier, ob maschinell oder manuell verwendet, ist vielseitig einsetzbar und eine gute Wahl. Dabei unterscheidet man zwischen drei Varianten:

  • Korund: Für alle Holzarten geeignet
  • Siliziumkarbid: Für harte Hölzer
  • Zirkonoxid: Für grobe Arbeiten

Bei der manuellen Anwendung kann man entweder einen Schleifschwamm oder einen Schleifklotz mit Schleifpapier verwenden.


Bei den Schleifgeräten kannst du dich zwischen einem Schwingschleifer und einem Exzenterschleifer entscheiden. Der Unterschied ist, dass ein Exzenterschleifer weniger Schleifspuren hinterlässt.

Nachdem du dich für ein Schleifmittel entschieden hast, musst du noch die richtge Körnung wählen. 

Rohes Holz schleifen (vor dem ersten Anstrich)

Grobschliff (80–120er Körnung): Bei starkem Materialabtrag oder rauem Holz.
Mittelschliff (150–180er Körnung): Glättet die Oberfläche, entfernt Riefen.
Feinschliff (220–240er Körnung): Für eine besonders feine und glatte Oberfläche.

Alten Anstrich anschleifen

180–240er Körnung, um die Oberfläche aufzurauen, damit die neue Farbe haftet.

Zwischenschliff zwischen Lackschichten

320–400er Körnung zur Entfernung von Unebenheiten oder Staubeinschlüsse (Staub und Schmutz welcher während des Lackierens im Lack gelandet ist).

Zum Schleifen wird eine Staubmaske empfolen da der Schleifstaub sehr fein sein kann!

Nützliche Hilfsmittel zum Streichen von Holz

Zum Streichen von Holz können auch noch andere Werkzeuge und Materialien nützlich sein, die nicht immer an erster Stelle genannt werden.

Du benötigst eine Farbwanne für den Auftrag. Da du mindestens zwei Anstriche benötigst, kannst du die benötigte Farbe für den Erstanstrich in die Farbwanne gießen und die benötigte Farbe für den Zweit­anstrich direkt wieder in der Dose verschließen.

Sollte das Holz große Risse haben, können diese mit einer Holz-Spachtelmasse ausgefüllt und nach anschließender Trockenzeit glatt geschliffen werden. Hierbei ist wichtig darauf zu achten, dass die Spachtelmasse überstreichbar ist!

Damit dein Holz auch sauber und frei von Staub bleibt, ist eine Bürste oder ein Pinsel von Vorteil, den du nach dem Schleifen verwendest. Es ist sehr wichtig für den Halt und einen glatten Anstrich, den Staub gründlich zu entfernen.

Wer sich für einen lösemittelbasierten Lack entschieden hat, kann seine Pinsel nach der Verwendung nicht mit Wasser auswaschen. Hierfür ist ein Pinselreiniger hilfreich, damit die Pinsel für den nächsten Einsatz problemlos genutzt werden können.

Kreppband ist wichtig für eine gerade Farbkante. Wer also bestimmte Bereiche auslassen will, wie z. B. der Innenbereich eines Schrankes der sollte sich gut haftendes Malerband besorgen. 

Schritt für Schritt zu einem gelungenen Ergebnis: So streichst du Holz!

Egal, ob du dein Holz mit einer Lasur oder einem Lack streichen willst – wir erklären dir, wie du vorgehen musst und was bei der richtigen Verarbeitung besonders wichtig ist!

Wenn du Holz im Außenbereich streichen möchtest, sollte es trocken sein und die Sonneneinstrahlung nicht zu stark. Versuche dabei, drei trockene Tage zu erwischen, an denen es nicht regnet.

Vor Beginn solltest du alle abnehmbaren Teile von Holz entfernen, wie z. B. Türknäufe.

Die Untergrundvorbereitung: So sorgst du für den richtigen Halt

Je nach dem Zustand deines Holzes variiert die Vorbehandlung. Welche die Richtige ist, erfährst du jetzt.

Wer mehrere Schritte der Untergrundvorbereitung anwenden möchte, sollte nach der Reihenfolge vorgehen, in der die Schritte aufgeführt sind.

Sei dir im Klaren, dass bei einer Lasur alle Mängel im Untergrund durchscheinen werden. Auch Flecken werden durch sie nicht überdeckt! Überlege dir also genau, wie viel Aufmerksamkeit du der Vorbereitung widmest.

Alte Beschichtungen entfernen

Beschichtungen wie Lasuren, Wachs oder Öl können abgeschliffen werden. Das gilt aber nicht für mehrschichtige Lacke.

Die Lackschichten müssen abgebeizt werden. Hierzu brauchst du:

  • Dicke Gummihandschuhe
  • Einen Pinsel
  • Einen Schwamm
  • Eine Abdeckfolie für das Möbelstück
  • Einen Spachtel oder Schaber

So wird der Abbeizer verwendet:

  1. Entferne den Staub von der Oberfläche mit einem Tuch.
  2. Schüttle den Abbeizer gut und trage ihn mit einem Pinsel satt auf das Objekt auf. Du musst ihn nicht wie Farbe verstreichen, sondern in einer dicken Schicht auftragen.
  3. Nachdem du alles eingestrichen hast, decke das Holzobjekt mit einer Folie ab. (Viele lassen diesen Schritt weg und wundern sich dann, warum der Abbeizer nicht richtig wirkt. Lass dich also nicht von schlechten Bewertungen abschrecken.)
  4. Lasse den Abbeizer abgedeckt einwirken. 1–2 Stunden sollten reichen, beachte jedoch die Herstellerangaben.
  5. Nach der Einwirkzeit kannst du die Farbschichten einfach abschaben.
  6. Spüle das Holzobjekt gründlich mit klarem Wasser ab. Am besten verwendest du hierfür einen Schwamm.

Restliche Farbreste, besonders in Ecken und Kanten, kannst du anschließend durch Schleifen entfernen. Falls nötig, wiederhole den Vorgang.

Reinigung und Entfettung

Nicht jedes Holz muss vor dem Streichen gereinigt werden, da das Schleifen die meisten Verunreinigungen entfernt.
Du solltest dein Holz jedoch reinigen, wenn es Grünbelag hat oder vergraut ist.

Eine Vergrauung des Holzes tritt meist bei altem Holz im Außenbereich auf. Leichte Vergrauung kann einfach abgeschliffen werden, während bei starker Vergrauung ein Hochdruckreiniger die bessere Wahl ist.

Nachdem du mit dem Hochdruckreiniger gearbeitet hast, muss das Holz vor der weiteren Bearbeitung vollständig trocknen.

Grünbelag oder sonstige Verschmutzungen kannst du mit einer Bürste und Wasser entfernen. Alternativ können auch Reiniger oder Spühlmittel verwendet werden. Die Verschmutzungen lassen sich dann ganz einfach abschrubben. Beachte auch hier wieder das Holz lange genug trocken zu lassen bevor du es schleifst.

Statt des Reinigens können alte Lackschichten auch angelaugt werden. Ein Anlauger sorgt für eine gründliche Rei­ni­gung und Entfettung des Untergrunds. Das gewährleistet einen besseren Halt für den folgenden Anstrich.

Der Anlauger wird mit Wasser angemischt, und die Holzfläche wird dann mit einem Schwamm abgerieben. Es empfiehlt sich, dabei Handschuhe zu tragen.

Anschließend die Fläche noch einmal gründlich mit Wasser abspülen und trocknen lassen.

Holz richtig abschleifen

Grober Schmutz sollte vor dem Schleifen entfernt werden. Am besten erledigst du das mit einem Besen oder einer Bürste.

  • Solltest du tiefsitzenden Schmutz in deinem Holz haben, wie zum Beispiel Grünbelag, muss dieser zuerst gründlich mit Wasser und einer Bürste abgeschrubbt und das Holz anschließend getrocknet werden (am besten 2–3 Tage), bevor du mit dem Schleifen beginnen kannst. Vergrauung kannst du reinigen oder abschleifen, wobei die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger bei großen Flächen, wie einem Schuppen, meist einfacher ist.

Der Grundsatz beim Schleifen von Holz ist, in Maserrichtung zu schleifen, da sonst Risse auftreten können. Du beginnst mit einem 80–120er Schleifpapier. Auch zur Entfernung alter Farbschichten wird diese Körnung verwendet.

Vergiss beim Schleifen nicht, „die Ecken zu brechen“. Das bedeutet, mit dem Schleifpapier über die Kanten zu fahren. Bei der Verwendung eines Schleifgeräts solltest du am Ende schwer erreichbare Stellen noch einmal per Hand anschleifen.

Danach bürstest du die Fläche gründlich ab und sorgst dafür, dass der komplette Schleifstaub entfernt ist.

Der perfekte Anstrich

Hast du deine Holzoberfläche geschliffen und abgebürstet, kann bereits der erste Anstrich mit deiner Farbe oder gegebenenfalls mit deiner Grundierung erfolgen. Je nachdem, für welchen Anstrich du dich entschieden hast, erfährst du nun, wie du vorgehen musst.

Auftragen der Grunderierung oder der Erstbeschichtung

Vorab musst du wissen, dass du in einzelnen dünnen Farbschichten arbeitest und nicht mit einer dicken Farbschicht. Letzteres sorgt für ein unsauberes und unbeständiges Ergebnis!

Egal ob du mit der Grundierung oder direkt mit deiner Farbe beginnst , die Vorgehensweise ist gleich.
Du füllst die Beschichtung in eine Farbwanne, tunkst den Pinsel oder die Rolle ein und streichst sie etwas an der Wanne ab. 
Beginne damit, die Ränder und schwer zugänglichen Stellen anzustreichen. Danach wird die komplette Fläche gestrichen.

Wichtig:

  • Streiche in Maßerrichtung! Das ist wichtig für ein ebnmäßiges Ergebnis.
  • Streiche nass in nass! Das bedeutet, die Bahnen eines Anstrichs nur im feuchten Zustand zu verschlichten. Ist die Farbe schon angetrocknet, darf nicht nochmal drüber gestrichen werden. 

Wer mit Pinsel und Rolle in Kombination arbeitet, beginnt damit, die Ränder und schwer zugänglichen Flächen mit dem Pinsel zu streichen und danach die gesamte Fläche mit der Rolle.

Bei der Grundierung gibt es beim Streichen nicht viel zu beachten, da alles später mit Lack oder Lasur überstrichen wird. Achte nur darauf, alles gut zu verteilen und eine glatte Fläche zu hinterlassen.

Der erste Anstrich muss dann erstmal nach Herstellerangaben trocken, in der Regel über Nacht. 

Der Zwischenschliff 

Ein Zwischenschliff wird vor allem bei wasserhaltigen Produkten wichtig, da die Holzfasern aufquellen und sich aufstellen. So hat der folgende Anstrich keinen guten Halt.

Ein Zwischenschliff ist aber auch für andere Lasuren und Lacke sinnvoll, da sich die Fasern (wenn auch nicht zu stark) aufstellen können.

Solltest du also einen Zwischenschliff durchführen, verwende ein feines Schleifpapier (180–240er Körnung). Achte darauf, nicht zu viel abzuschleifen. Anschließend die Fläche wieder ordentlich Abbürsten um sie vom Schleifstaub zu befreien.

Der zweite Anstrich

Für den zweiten Anstrich ist etwas mehr Aufmerksamkeit erforderlich, da sich Makel anschließend nicht mehr gut abdecken lassen. Ein dünner Farbauftrag und eine gleichmäßige Verteilung der Farbe sind hier sinnvoll.

Wer noch nicht ganz zufrieden mit seiner Fläche ist, kann das Vorgehen wiederholen und einen dritten Anstrich auftragen.

Auftrag einer Versiegelung

Die Versiegelung erfolgt nach dem Trocknen des zweiten Anstrichs. Hierbei gibt es nicht viel zu beachten, außer dass alles gut abgedeckt ist und gleichmäßig eingearbeitet wird.

Für Versieglungen eignen sich am besten mittelflorige Walzen wie die Friess Texron Heizkörperwalze 10/13 mm

Trockenzeiten

Warte unbedingt die Trockenzeit ab, bevor du den Tisch vollstellst, den Schrank einräumst, am Schuppen etwas anschraubst oder das Gartenmöbelstück dem Wetter überlässt. Sonst ist die ganze sorgfältige Arbeit umsonst gewesen.

Achte hierfür auf die Herstellerangaben. In der Regel dauert es bei lasierten Flächen ungefähr 2–3 Tage, bis der Anstrich vollkommen trocken ist und bei einem Lack bis zu 7 Tage, bis er vollständig ausgehärtet ist.

Spezielle Anwendungsbereiche und ihre Umstände

Verschiedene Anwendungsbereiche führen zu unterschiedlichen Umständen, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte, um die Holzbeschichtung entsprechend anzupassen. Welche dies sind und wie du vorgehst, ist hier aufgeführt.

Außenbereich

Im Außenbereich gilt es natürlich, das Holz vor allem vor den folgenden Umständen zu schützen:

  • Witterungseinflüsse
  • Schimmel- oder Pilzbildung

Übersehe nicht die Bereiche, die im ständigen Kontakt mit dem Rasen und Feuchtigkeit stehen. Diese benötigen einen besonderen Schutz. Bei der Verwendung von normalen Lacken und Farben sollte hier eine Imprägnierung angewendet werden.

Andernfalls können auch normale Lacke und Lasuren verwendet werden. Sie sollten jedoch auf Lösemittelbasis sein, da diese beständiger sind als wasserbasierte Lacke. Wasserbasierte Lacke benötigen im Außenbereich auf jeden Fall einen zusätzlichen Schutz, wie eine Versiegelung oder Imprägnierung.

Gartenmöbel sollten während der Trockenzeit am besten in einem abgedeckten Bereich stehen und nicht zu früh belastet werden.

Innenbereich

Im Allgemeinen gilt es für den Innenbereich, eine Farbe ohne schädliche Inhaltsstoffe zu wählen. Viele kommen nämlich auf die Idee, ihre Möbel mit Produkten wie Bootslack zu beschichten. Dieser ist allerdings sehr schädlich beim Einatmen. Achte also auf den empfohlenen Einsatzbereich deiner Farbe und auf bestimmte Gütesiegel wie den Blauen Engel oder das EU Ecolabel.

Bei jeder Lackbeschichtung sollte während des Streichens gut gelüftet werden.

Wer seine Treppe streichen möchte, sollte diese vor allem vor mechanischer Abnutzung schützen. Das kannst du durch eine zusätzliche Versiegelung oder durch einen dafür konzipierten Lack erreichen.

Lackierte Treppen und Treppengeländer sind sehr rutschig, weshalb hierfür entweder Matten auf die Stufen aufgelegt werden sollten oder ein rutschhemmender Anstrich verwendet werden muss.

Lackierte Holzdecken und -wände dürfen die Feuchtigkeitsregulierung im Raum nicht blockieren, weshalb ein atmungsaktiver Anstrich gewählt werden sollte. Hierfür eignet sich eher eine Lasur als ein Lack oder sogar eine Kreidefarbe, wenn die Beanspruchung nicht zu hoch ist. Eine abwaschbare Beschichtung kann sehr hilfreich sein, damit die Fläche leicht zu pflegen bleibt.

Beim Streichen von Fensterrahmen im Innenbereich ist das Abschließen mit Silikon an den Rändern wichtig, um grade Farbkanten zu erhalten und Feuchtigkeit zu verhindern. Viele machen hier den Fehler, einen nicht feuchtigkeitsregulierenden Lack zu wählen und mit einem abschließenden blockierenden Lack zu streichen. Besonders in Küchen und Badezimmern, wo die Feuchtigkeit sehr hoch ist, führt das zu einem Problem.

Was genau passiert? Der Lack blättert ab, weil sich das Holz ausdehnt oder die Feuchtigkeit im Holz nicht austreten kann. Danach ist das Holz ungeschützt, es geht kaputt oder bildet Schimmel. Das kannst du mit dem passenden feuchtigkeitsregulierenden und felxiblen Anstrich und unserer Anleitung zur Untergrundvorbehandlung verhindern.

Möbel, die einen Innenbereich haben, wie z.B. Schränke oder Schubladen, werden im Inneren nicht mitgestrichen, sondern nur geölt oder gewachst. Empfehlenswert ist hier das Renuwell Möbelöl. Durch Möbelöl können die Flächen etwas nachdunkeln. Was bringt das Ölen? Die Flächen werden aufgefrischt und wieder robuster. Man merkt es besonders bei alten Möbeln, wie spröde das Holz von innen werden kann.

Ist das Möbelstück furniert, solltest du vorher überprüfen, ob die oberste Holzschicht noch fest am Objekt klebt. Sollte sich die dünne Platte irgendwo gelöst haben, leime sie vor dem Streichen wieder fest.

Besonders für Tische ist es wichtig, dass die Beschichtung leicht zu reinigen ist und sich nicht direkt beim Wischen mit dem Lappen löst. Wähle deswegen eine robuste Beschichtung oder versiegle deinen Anstrich.

Besondere Techniken für das Streichen von Holz

Streichen ohne Schleifen

Grundsätzlich ist es nicht zu empfehlen, das Holz ohne einen vorherigen Schliff zu streichen. Die Farbe hat einen schlechteren Halt, und es sorgt im Allgemeinen für mehr Arbeit und Kostenaufwand.

Wie schaffe ich es, den Effekt des Schleifens zu ersetzen?

Du musst dafür sorgen, dass deine Fläche von jeglichem Schmutz und Fett befreit ist. Das kannst du mit einer gründlichen Reinigung erreichen.

Dann muss für eine starke Haftung gesorgt werden. Das kannst du mit einem Haftgrund erreichen.

Intaktes Holz oder neues Holz könnte man ohne vorheriges Schleifen streichen, wenn man die genannten Vorbereitungsmaßnahmen beachtet. Das gilt auch für Möbel wie z. B. Tische – ist die Oberfläche glatt, sauber und intakt, kann auch ohne Schleifen gestrichen werden.
Hierfür sind auch eher Lasuren (vorallem dünnschichtige Lasuren) anstatt Lacke geeignet, da diese tiefer ins Holz eindringen.

Spezielle Holzarten

Die Kesseldruckimprägnierung des Holzes sorgt mit ihren chemischen Eigenschaften dafür, dass nicht jeder Anstrich für das Überstreichen geeignet ist. Sie beeinträchtigt die Farbwirkung und den Halt.

Verwende zum Streichen eine Lasur oder Lack auf Lösemittelbasis. Wasserbasierte Anstriche können Probleme verursachen und sind nicht zu empfehlen. Die Farbe sollte atmungsaktiv sein, da das Holz anfällig für Feuchtigkeit ist.

Für die Vorbehandlung gilt dasselbe wie bei jedem anderen Holz: Die Fläche muss sauber sein und angeschliffen werden.

Das Öl verhindert, dass die folgende Beschichtung an dem Holz haftet, deswegen muss das Öl komplett entfernt werden. Hierfür musst du die Fläche nur vernünftig und gründlich schleifen. Beginne mit einem groben Schleifpapier und ende mit einem feinen.

Anschließend ist noch ein Haftgrund von großem Nutzen, damit ist die Haftung des Folgeanstrichs sicher!

Verwechsle auf keinen Fall verwittertes Holz mit morschem Holz.

Verwittertes Holz ist an der Oberfläche geschädigt und verfärbt. Es kann durch Schleifen und Streichen wiederhergestellt werden. Es zeichnet sich vor allem durch spröde Trockenheit aus.

Morsches Holz kann nicht wiederhergestellt werden. Es ist schwammig und von innen verfault. Es riecht unangenehm und lässt sich eindrücken oder leicht brechen.

Du kannst verwittertes Holz streichen, nachdem du die oberste Schicht durch Schleifen abgetragen hast. Alternativ kann auch ein Hochdruckreiniger verwendet werden, hiernach muss das Holz allerdings wieder lange trocken. Mit einer Imprägnierung verhinderst du die erneute Verwitterung des Holzes.

Frage und Antwort zum Thema

Die Temperaturen sollten während des Streichens von Holz zwischen 10 und 25 Grad liegen. Egal bei welcher Temperatur: Das Holz sollte niemals bei direkter Sonneneinstrahlung gestrichen werden!

Die erste aufgetragene Schicht, ob mit Grundierung, Lack oder Lasur, muss in der Regel zwischen 6–8 Stunden trocknen. Achte hierbei aber unbedingt auf die Herstellerangaben deiner Beschichtung.

Nein, Wandfarbe kann nicht für Holz verwendet werden, da sie keinen passenden Schutz bietet und nicht gut haftet. Die Farbe würde abblättern oder fleckig werden.

Beim Anschleifen beginnst du mit einem groben Schleifpapier (80–120er Körnung). Danach kannst du noch mit einem feineren Schleifpapier nachschleifen, das ist aber nicht notwendig.
Für den Zwischenschliff verwendest du feines Schleifpapier (180–240er Körnung).

Pinsel und Rolle sind für unterschiedliche Einsatzbereiche besser oder schlechter geeignet:

  • Eine Lasur, die dünnflüssiger ist, kann besser mit einem Pinsel gestrichen werden.
  • Eine Rolle eignet sich besser für Lack, der dickflüssiger ist. Zudem ist sie ideal für große Flächen.

Am besten ist die Kombination aus beidem: Der Pinsel für schwer erreichbare Stellen und die Rolle für große Flächen.

Expertentipps

Typische Fehler und wie sie vermieden werden

Während des Trockenens deines Anstrichs können sich Blasen im Lack bilden welche nur schwer wieder zu beheben sind. 

Um diesen Blasen zu verhindern beachte die folgenden Punkte: 

  • Streiche in dünnen Schichten und nicht in einer dicken Schicht
  • Verdünne den Lack nach Herstellerangaben, besonders bei der Verwendung einer Rolle
  • Lasse den Lack nicht unter direkter Sonneneinstrahlung trocknen

Nach dem Lackieren kann eine unschöne Textur im Lack auftreten, die einer Orange ähnelt.

Um die sogenannte Orangenhaut zu verhindern, beachte die folgenden Punkte:

  • Die Temperatur während des Lackierens und der Trocknung darf weder zu hoch noch zu niedrig sein. Achte hierbei auf die Herstellerangaben deines Lacks.
  • Der Untergrund muss eine ausgeglichene Saugstärke haben. Nutze eine Grundierung, wenn du dir nicht sicher über die Untergrundbeschaffenheit bist.
  • Bei der Verdünnung deines Lacks ist es sehr wichtig, die richtige und vorgegebene Verdünnung zu nutzen!

Pflege und Wartung deiner neu gestrichenen Oberfläche 

Um lange von deiner gelungenen Arbeit zu profitieren, geben wir dir ein paar Tipps, die dir dabei helfen, die Oberfläche so lange wie möglich zu erhalten:

  • Vermeide direkte Belastung für mindestens eine Woche nach dem Lackieren. Auch wenn die Fläche trocken erscheint, bedeutet das nicht, dass sie komplett durchgehärtet ist!
  • Die Flächen sollten stets sanft gereinigt werden. Verwende keine starken chemischen Putzmittel.
  • Benutze für lackierte Möbel Untersetzer und Filzgleiter.
  • Mit Lasur gestrichenes Holz im Außenbereich sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf nachgestrichen werden.
  • Lasurbeschichtungen kannst du mit Holzpflegemitteln sehr gut erhalten.

Sicherheitshinweise für dich und deine Umgebung

Hinweise für dich: 

  • Nutze eine Atemschutzmaske beim Schleifen undbei dem lackieren von stark lösemittelhaltigen Lacken
  • Achte auf einen gut belüfteten Arbeitsbereich

Hinweise für die Umwelt: 

  • Lacke, Lasuren und Verdünnungen gehören nicht in den Hausmüll oder Ausguss. Entsorge sie über eine Sammelstelle für Sondermüll
  • Achte auf umweltfreundliche Lacke und Lasuren mit geringem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen)
  • Originalverpackung dicht verschließen um Dämpfe in der Umgebung zu reduzieren

Hinweise zur Lagerung: 

  • Bewahre Lacke und Lasuren an einem gut belüfteten Ort auf, fern von direkter Sonneneinstrahlung oder Hitzequellen
  •  Alte, eingedickte oder schlecht riechende Farben nicht mehr verwenden und fachgerecht entsorgen

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