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In 6 Schritten Wände glatt spachteln: So schaffst du professionelle Oberflächen im Handumdrehen!

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Du glaubst also das Spachteln deiner Wand ist einfach genug, um es selbst auf dich zu nehmen?

Dann hast du vollkommen Recht!

Mit der folgenden Anleitung und allen aufgeführten Infos, kannst du selbst zum Profi werden. Hier findest du alles, was du wissen musst von Materialkosten und Verarbeitung, bis hin zu den verschiedenen Spachtelmassen und welche die Richtige für deine Wand ist.

Preis pro m2 für glatte Wände: Kalkulation und Materialkosten im Überblick

Deine Materialkosten variieren je nach der Qualität deiner gewählten Produkte und der zu bearbeitenden Fläche. Wir werden dir das ganze Mal mit den von uns aufgeführten Material und einem zu verspachtelnden Raum von 4m x 4m und einer Deckenhöhe von 2,50m ausrechnen.

Wenn du bei den Raummaßen Decke und Wände verspachteln möchtest, kommen wir auf eine Fläche von etwa: 56m² In diesem Fall bräuchtest du:

  • 310ml Acryl
  • 10kg Pufas pufamur Super-Haftspachtel 
  • 3 Eimer Knauf Fill & Finish
  • 2,5 L Putz- und Haftgrund
  • Abdeckfolie und Schleifpapier/-Schwamm

Das alles zusammen kostet um die 170€ (um deine eigene Fläche auszurechnen kannst du also von 3,04€ pro m² Materialkosten ausgehen). Dann kommen noch die Werkzeuge hinzu, hier wissen wir natürlich nicht was du schon alles besitzt.

Rigips Q2 verspachtelt

Bei professionellen Handwerkern wird der Preis in 4 Qualitätsstufen unterschieden. Der Unterschied zwischen den Qualitätsstufen liegt in der Feinheit und Ebenmäßigkeit. Die Stufen 1-3 können um die 10-25€ pro m² kosten. Stufe 4 stellt das ebenmäßigste Ergebnis dar und kostet um die 25-45 € pro m². Das bedeutet du würdest für den Auftrag je nach Stufe, zwischen 560€ und 2520€ zahlen müssen.

Deine Wände selbst zu verspachteln wäre also ein guter Weg, um dir etwas von den Ausgaben zu ersparen, abhängig natürlich wie du deine eigene Arbeitsleistung mit einkalkulierst.

Richtig wählen: Welche Spachtelmasse ist die richtige für glatte Wände?

Grundlegend gibt es drei verschiedene Grundstoffe von Spachtelmasse: Gips, Zement und Kunstharz. Kurz zusammengefasst kann man Zement und Gips gut für die großflächige Arbeit nutzen, während Kunstharz eher nur für kleine Arbeiten genutzt wird.

Das Kunstharz braucht nämlich lange zum Trocknen und schwindet dabei gravierend, was bedeutet du müsstest ihn öfters neu auftragen, es eignet sich eher für das letzte finish.

Wenn du nach dem Glattspachteln deine Wände Tapezieren möchtest, empfehlen wir dir keinen Spachtel auf Zementbasis zu wählen. Er könnte deine Tapete nämlich durch seine Alkalität verfärben.

Die Spachtelmasse auf Gipsbasis ist in den meisten Fällen die Wahl, wenn es um Innenspachtelmasse geht.

Da Spachtelmasse in den meisten Fällen nicht mit dem Grundstoff im Namen verkauft wird, sondern eher nach dem Einsatzbereich, stellen wir einmal klar hinter welchem Titel sich welcher Grundstoff verbirgt.

  • Spachtelmasse mit dem Grundstoff Zement lässt sich meist in Universalspachtel, Feinspachtel, Schnellspachtel, Füllspachtel, Fließspachtel, Fassadenspachtel oder Reparaturspachtel wieder finden.
  • Der Grundstoff Gips ist meist unter den Namen Innenspachtel, Modellgips, Fugengips oder Haftspachtel vertreten.
  • Kunstharz wird meist mit Instantspachtel, Fertigspachtel, Schnellspachtel, Holzspachtel und Dekorspachtel betitelt.

Die Zuweisungen sind aber nicht in Stein gemeißelt, sondern können auch abweichen, lese dir also immer die ganze Beschreibung des Artikels durch.

Was ist besser Verputzen oder Spachteln?

Wand mit Gipsputz verputzen

Man kann eigentlich nicht wirklich sagen was besser ist, da die beiden Verarbeitungsarbeiten sehr Unterschiedliche Eigenschaften haben. Verspachteln dient der Glättung, Abdichtung und Verschönerung deiner Wand. Außerdem kann es alte Flächen neu aufwerten und unebene Flächen zur Weiterverarbeitung fertig machen.

Ein Putz dagegen hat eher grundlegendere Aufgaben, wie z.B. dem Halt deiner Wand und der Sicherung deiner Wohngesundheit. Möchtest du mehr über die Eigenschaften eines Putzes erfahren, dann schau dir unseren Blogpost zum Thema Wand verputzen an.

Muss die Wand eigentlich grundiert werden?

Das kommt tatsächlich immer auf die Gegebenheiten an und ist sehr schwierig zu paschalisieren. Grundsätzlich gilt wie in fast allen Fällen: Dein Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein.

Das bedeutet, dass alle losen oder auch porösen Teile entfernt werden müssen. Sandet der Untergrund ist er nicht tragfähig und fest genug, dann sollte auf jeden Fall eine Grundierung aufgebracht werden.

Schritt für Schritt zur perfekten Oberfläche: Deine Anleitung zum Wände glatt Spachteln

1. Wand vorbereiten: Der erste Schritt zur traumhaften Oberfläche

Bevor du mit den großen Spachtelarbeiten beginnst, solltest du erst einmal alles Mögliche abdecken oder aus dem Raum entfernen was nicht verschmutzt werden soll.

Dann kannst du damit beginnen deine Wand gründlich zu reinigen, ohne diesen Arbeitsschritt hätte der Spachtel keinen Halt. Es sollten alle Nägel, Dübel u. ä. entfernt werden, genauso wie Tapeten-/ blätternde Farbreste oder Fettflecken. Um die Wand wirklich gut vorzubereiten kannst du die Löcher und Risse auch mit einem Staubsauger aussaugen.

vorbereitete wand, Tapeten wurden entfernt

Risse sollten im Übrigen immer geöffnet werden, damit man auch ein wenig Spachtelmasse in die Risse bekommt. Hierzu einfach mit einem Cuttermesser den Riss V-förmig aufkratzen. Das genügt in den meisten Fällen. Bei größeren Rissen, muss ggf. auch mal ein Winkelschleifer und Gewebe zum Einsatz kommen. Scheu nicht davor etwas von der Wand herauszubrechen.

Für stark saugende oder offenporige Untergründe, verwende am besten eine Grundierung wie dem Pufas Putz- und Haftgrund. Dieser muss aber vorerst mit Wasser verdünnt werden, achte hierbei unbedingt auf sie Produktbeschreibung. Grundsätzlich kann man ihn bis zu 1:4 mit Wasser verdünnen. Die Faustformel ist, je stärker der Untergrund saugt oder sandet, desto weniger sollte man ihn mit Wasser verdünnen. Wichtig ist, dass am ende keine glänzende Oberfläche entsteht.

Du kannst ihn mit einem Pinsel, Bürste oder mit einem passenden Spritzgerät an der Wand auftragen.

2. Größere Löcher und Ausbrüche ausgleichen: So meisterst du die Basis

Als nächstes solltest du dich um die größeren Löcher und Ausbrüche kümmern, hierfür verwendest du den Haftspachtel. Achte darauf das keine Hohlräume in den Löchern entstehen! Um das zu verhindern, arbeitest du von innen nach außen.

Kommen wir zum Anrühren der Spachtelmasse, ein paar Sachen sollte man dabei nämlich beachten. Achte hierbei besonders auf die Anleitung des Herstellers, aber grundsätzlich wird für die Verarbeitung immer sauberes kaltes Wasser vorausgesetzt. Erst einmal solltest du das Gemisch nicht zu sehr verdünnen! Denn wenn es zu dünn ist und du das zu spät merkst, kannst du die Masse nicht mehr andicken, da Klumpen entstehen, die du nicht mehr verrührt bekommst. Also rühre deine Spachtelmasse besser etwas dicker an. Du kannst lieber nochmal ein Schuss Wasser nachgeben.

Außerdem solltest du nicht zu viel anrühren, wenn die Spachtelmasse nämlich einmal trocken ist, kannst du sie nicht mit noch mehr Wasser verdünnen.

Pack immer erst Wasser in dein Behälter und gebe dann das Pulver hinzu, so vermeidest du, unnötige Staubentwicklung.

Nun kannst du mit deiner angerührten Füllspachtelmasse alle großen Unebenheiten und Löcher schließen. Falls du vorher mit Putz und Haftgrund deine Flächen grundiert hast, achte darauf, dass diese vollständig durchgetrocknet ist.

Hast du alles einmal vorgespachtelt, dann gib der Spachtelmasse ungefähr einen Tag Zeit zum trocknet. Zwischendurch einmal stoßlüften hilft, um die Raumfeuchte loszuwerden und den Trocknungsprozess der Spachtelmasse zu beschleunigen.

3. Feinarbeit mit Füllspachtelmasse: Der Schlüssel für eine glatte Grundlage

Nun musst du deine Fläche einmal beurteilen, bevor wir zum finish kommen. Bei großen Ausbrüchen kann es sein, dass durch den Trocknungsprozess die Spachtelmasse wieder etwas eingefallen ist. Wichtig ist, dass die Spachtelmasse wirklich durchgetrocknet ist. Das kann je nach Auftragsdicke auch mal mehr als einen Tag in Anspruch nehmen. Das erkennst du aber eigentlich relativ gut an den noch feuchten dunkleren Stellen der Spachtelmasse.

Dann musst du den Schritt 2. für die Stellen nochmal wiederholen, damit wir für den nächsten Schritt eine sehr solide Grundlage haben.

4. Finish mit Fertigspachtelmasse: Der letzte Schliff für den Wow-Effekt

Spachteln mit einem Flächenspachtel

Auch hier wieder die Trocknungszeit vom vorherigen Schritt beachten!

Wenn das alles erledigt ist, hast du deine Grundschicht und kannst anfangen die komplette Fläche (dünn) mit dem Fertigspachtel zu verspachteln.

Mit deinem Flächenspachtel oder einer Spachtelrolle (wie oben vorgeschlagen), trägst du die fertige Spachtelmasse auf die Wand auf und verteilst sie gleichmäßig.

Nutze dazu am besten einen Flächenspachtel mit Teleskop wie im verlinkten Koffer enthalten. Er erleichtert dir das Spachteln sehr und sorgt für genauere Ergebnisse. Jetzt kannst du auch noch einmal quer mit dem Flächenspachtel über die Mitte der Wand fahren und nach blieben an allen Stellen, an denen noch etwas Spachtelmasse abzutragen ist.

5. Schleifen und staunen: Wie du deine Wände endgültig zum Strahlen bringst

Zu guter Letzt wird jetzt noch geschliffen. Bevor du damit beginnst, sollte deine Wand so komplett durchgetrocknet sein. Nun gehst du mit dem Schleifpapier oder einem Schleifschwamm kreisförmig über deine Fläche, damit sich auch die letzten Unebenheiten verflüchtigen.

Achte darauf, wenn du keine Schleifmaschine mit Absauganlage hast, dass du entsprechende Schutzkleindung trägst, Dazu gehörten auf jeden Fall – Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Staubmaske.

Wir hoffen das dieser Beitrag deine Motivation in Fahrt gebracht hat, um dein Spachtelprojekt zu starten. Denn jetzt weißt du alles was du Wissen musst um loszulegen. Viel Erfolg! -Dein Mansholt Team


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